Zusammenfassung
Der Krebstest nach Bolen wurde an 11 Gesunden, 15 Patienten mit malignen Erkrankungen und 12 Patienten mit nicht krebsartigen Erkrankungen nachgeprüft.
Nach unseren Untersuchungen ist der positive Ausfall des Testes weniger abhängig von der Art als von der Schwere der Erkrankung, so daß diese Methode als Frühdiagnosticum ungeeignet ist.
Der Bolen-Test ist in keiner Weise krebsspezifisch.
Zur Erklärung des verschiedenartigen Ausfalls der Blutmuster wurde eine Reihe von Untersuchungen herangezogen (Blutstatus, BSR, Gerinnungszeit, Prothrombinzeit, Heparintoleranz, osmotische Resistenz, Hämatokrit, Plasmavolumen, Gesamteiweißgehalt des Plasmas, Fibrinogengehalt, Viscosität).
Das pathologische Blutmuster zeigte Agglutination gegenüber Pseudoagglutination (= Geldrollenbildung) im gesunden Blut.
Im Blutstatus fanden sich morphologische Veränderungen der Erythrocyten im Sinne einer anisosphärocytären Anämie.
Es bestand erhöhte Gerinnungsbereitschaft bei gleichzeitiger Hämolysebereitschaft.
Es fanden sich Eiweißveränderungen im Plasma mit Verminderung des Gesamteiweißes und des Fibrinogens.
Die Viscosität war erhöht.
Die Konfiguration der pathologischen Blutmuster ist vom Zusammenwirken verschiedener humoraler und zellmorphologischer Komponenten abhängig, die bei schweren zehrenden Krankheiten einschließlich der malignen Erkrankungen im Blute auftreten.
Literatur
Bolen, H. L.: J. Labor. a. Clin. Med. 27, 1522 (1942).
: Amer. J. Surg. 63, 316 (1944); 80, 505 (1950).
Gruner, O. C.: A study of the blood in cancer. Montreal 1942.
Norman, N. P., and A. M. Slicher Amer. J. Sig. Dis. 17, 31 (1950).
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Osten, W. Kritische Betrachtungen zum Krebstest nach Bolen . Z Krebs-forsch 59, 310–315 (1953). https://doi.org/10.1007/BF00530554
Received:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF00530554