Zusammenfassung
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1.
Aus dem Spinalependym von acht 10 Monate alten weiblichen Mäusen wurden insgesamt 11024 Zellkerne planimetriert und variationsstatistisch mit 10292 Kernen von zwei 20 Monate alten weiblichen Mäusen verglichen.
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2.
Es ergaben sich signifikante Unterschiede: Die Kerne junger Tiere sind größer als die alter Individuen, ihre Streuung ist breiter.
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3.
Die Häufigkeitsanalyse nach Daeves und Beckel ergab für beide Tiergruppen das Vorliegen einer einheitlichen numerischen Normalverteilung der Kerngrößen. Darin unterscheiden sich unsere Tiere von 28 Tage alten (Kulen-Kampff, Kulenkampff und Kolb), deren Kerngrößen einer eiheitlichen, Logarithmischen Normalverteilung angehören.
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4.
Zwischen dem Alter von einem und 10 Monaten schlägt die Art der Verteilung von logarithmisch in numerisch um. Zeitpunkt und Dauer dieses Geschehens sind noch nicht bekannt.
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5.
Zur Sicherung der Befunde wurde auf rechnerischem Wege (neben der graphischen Methode der Häufigkeitsanalyse) die Übereinstimmung der gefundenen Verteilung mit einer Normalverteilung überprüft. Das Ergebnis bestätigt die Aussage der Häufigkeitsanalyse.
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6.
Es wird der Schluß gezogen, aus der Art der gefundenen Verteilung von Ependymzellkerngrößen (numerisch oder logarithmisch) könnten Aussagen über das biologische Alter eines Tieres gemacht werden.
Literatur
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Kulenkampff, H., Steffen, JG. Altersveränderungen am Spinalependym der weißen Maus. Z. Anat. Entwickl. Gesch. 124, 108–113 (1964). https://doi.org/10.1007/BF00525464
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