Kritische Untersuchungen zur gebietsweisen Höhe der Krebssterblichkeit in Frankreich

Zusammenfassung

An Hand der Ergebnisse der amtlichen Todesursachenstatistiken der Jahre 1931 und 1953 wurden Vergleichsziffern der Krebssterblichkeit der 90 französischen Departements berechnet. Die Werte zeigen für 1931 wesentlich größere gebietsweise Unterschiede als für 1953. Für die großen Differenzen dürften hauptsächlich Mängel bei der statistischen Erfassung der Todesursachen verantwortlich sein; weiterhin ergeben sich Anhaltspunkte für Fehler bei der statistischen Ermittlung der Bevölkerungsstärke und deren Altersaufgliederung.

Durch den Vergleich mit anderen Todesursachen konnten Bereinigungsberechnungen durchgeführt werden und auf Grund von Regressionskoeffizienten (Freudenberg) und durch die Berechnung der relativen Sterblichkeit an Krebs. Diese Korrekturen führten zu einer Angleichung der Werte. Auch die Bestimmung der Zugehörigkeiten zu den Gruppen erhöhter bzw. geringerer Sterblichkeit an Krebs nach Koller erbrachte für 1953 eine deutliche Vereinheitlichung der Gruppenzugehörigkeiten der einzelnen Departements. Die Abnahme der Krebssterbewerte in Frankreich von Norden nach Süden wurde besonders durch die Bereinigung der Zahlen weitgehend ausgeglichen.

Da die sehr verschieden ausgeprägten Fehlerquellen nur eine grobe Korrektur zuließen, ist eine genügend exakte Beurteilung der gebietsweisen Höhe der Krebssterblichkeit in Frankreich nicht ermöglicht worden. Unterschiede könnten durchaus bestehen, sie dürften aber wesentlich geringer sein als die Unterschiede, welche durch die Mängel bei der Ermittlung bedingt sind.

Summary

The cancer mortality rate for 90 French districts was calculated by comparing the official death-rate statistics for the years 1931 and 1953. The differences by districts for the year 1931 were greater than those for 1953, being best explained by errors in determining the causes of death. Furthermore, there was evidence that miscalculations had been made of the population density and its division into age groups.

By comparing these statistics for cancer deaths with other causes of death a correction factor could be calculated, by means of regression coefficients (Freudenberg), and by means of the calculations of the relative mortality due to cancer. These corrections led to an equilibration of the statistics.

When the statistics for 1953 were checked to see if they belonged to the groups of increased or decreased mortality, as previously done by Koller, it was found that the individual districts agreed well.

The decrease that apparently occurred in cancer mortality from North France to South France could be eliminated by using the correction factor.

Because of the many different sources of error only a rough correction is possible. An exact evaluation of the peak of cancer mortality in France by districts can not be made. Differences in the districts could exist, however, though they might be considerably less than the differences which are caused by the deficiencies in reporting causes of death.