Über einen Muco-epidermoid-Tumor des Bronchus

Zusammenfassung

Es wird über einen gutartigen epithelialen Bronchustumor berichtet, der neben drüsigen Zellverbänden ausgedehnte pattenepitheliale Zellnester und-stränge unterschiedlicher Ausdifferenzierung aufweist. Beiden diesen Anteilen, besonders aber dem Plattenepithel, ist eine Tendenz zur Schleimbildung eigen. Die Geschwulst wird als muco-epidermoider Tumor der Bronchialschleimhaut aufgefaßt und wäre somit die zweite derartige Geschwulst des Bronchialbaumes in der Weltliteratur. Das gleichzeitige Auftreten von Plattenepithel und echten Drüsen sowie die ausgeprägte Verschleimung sind wohl damit zu erklären, daß sich der Tumor aus pluripotenten Epithelzellen entodermaler Herkunft ableitet. Dies trifft für alle Lokalisationen zu, an denen Muco-epidermoide bisher beobachtet wurden.

Ähnliche Tumoren kommen in den Speicheldrüsen vor. Es ist bemerkenswert, aber auch durchaus verständlich, daß aus der gemischte Drüsen enthaltenden Bronchialschleimhaut alle diejenigen Geschwulstformen hervorgehen können, die wir von den Speicheldrüsen her kennen, nämlich Cylindrome, Mischtumoren, schleimbildende Adenome und, wie der oben beschriebene Fall beweist, auch muco-epidermoide Tumoren. Nur das Carcinoid scheint bisher eine Besonderheit der Bronchialschleim-haut zu sein.