Splenosis mit Beteiligung des Wurmfortsatzes

Summary

An appendix-splenoid in man is presented (4th in world reports; 16 years old boy on whom splenectomy was performed 7 years ago). The microscopic structure of accessory human spleens following injury to the spleen (autotransplantation of splenic tissue=splenosis) is analysed in detail. The fate of a splenic autotransplant is determined by the period of revascularisation following the initial phase of necrosis. Revascularisation as well as delimination are influenced by many local and general factors that are discussed in detail. The varying degree of differentiation of the organotypical elements of the transplant means that the quality and quantity of regeneration is determined by the same individual factors that influence also the revascularisation. Trabeculae are by far not as much developed as the white pulp, the differentiation of the red pulp does also not come up to the degree of the white pulp. Thus we confirm the experience obtained on congenital accessory human spleens of varying size (Tischendorf, 1965): Trabeculae (perhaps also the red pulp) represent a higher degree of differentiation than the white pulp.

Zusammenfassung

Am Beispiel eines Appendix-Splenoids (4. Fall der Weltliteratur; 16jähriger, 7 Jahre zuvor splenektomierter Junge) wird der bisher nur ungenügend bekannte Feinbau traumatisch bedingter menschlicher Nebenmilzen formal wie kausal einer genaueren Analyse unterzogen.

Das Schicksal eines Milzautotransplantats entscheidet sich in der die Initialnekrose ablösenden Revascularisationsphase. Sie wird ebenso wie die Abgrenzung gegen die Umgebung von zahlreichen Lokal- und Allgemeinfaktoren bestimmt, die anhand der Experimentalliteratur näher diskutiert werden. Die von Fall zu Fall wechselnde Differenzierungshöhe der organotypischen Elemente des Transplantats spricht dafür, daß die gleichen individuellen Faktoren, welche die Revascularisation steuern, direkt und indirekt (über die Revascularisation) nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ die Regeneration beeinflussen. Dabei bleibt die Differenzierung des Balkengerüstes weit hinter der der weißen Pulpa zurück, und auch die rote Pulpa des Transplantats ist—nach Menge, Sinuisationsgrad und Sinusstruktur mit der einer normalen Milz verglichen — nicht so hoch entwickelt wie die weiße.

Das bedeutet eine Bestätigung der an gewöhnlichen Nebenmilzen verschiedener Größe gewonnenen Erkenntnis, daß die Trabekel (wohl auch die rote Pulpa) als Differenzierungsmerkmal höher einzustufen sind als die weiße Pulpa (Tischendorf, 1965), d.h. einen neuerlichen indirekten Beweis dafür, daß die trabekelarme, lymphgewebs- und sinusreiche „Abwehr- oder Stoffwechselmilz” einen primitiveren Typ darstellt als die trabekelreiche, lymphgewebs- und sinusarme „Speichermilz” (v. Herrath, 1935, 1958, 1965).