Über den Einbau der großen Venen des menschlichen Unterschenkels

Zusammenfassung

Die Vena saph. magna und Vena saph. parva, die tiefen Begleitvenen der A. tib. ant. A. tib. post. und A. fib. post. wurden bei 6–40facher Stereovergrößerung nach Alkoholfixierung und als Semperpräparate in situ präpariert. Es wurde die Verankerung der Gefäße in ihrer Umgebung untersucht und ihr systemartiger Bau festgestellt.

Zusammen mit den ergänzenden mikroskopischen Untersuchungen von Schnittserien ergaben sich folgende Befunde:

• a) Die V. saph. magna und parva wie auch die tiefen Begleitvenen sind fest an vorwiegend kollagenen Begleitsträngen verankert.

• b) Alle Kollagenfasern, die Muskulatur und Elastica weisen einen einseitig zur Gefäßachse gerichteten Verlauf auf, d. h. sie ziehen in Spiraltouren von proximal außen nach distal innen.

• c) In der Venenwand wechseln mehr muskuläre Schichten mit mehr bindegewebigen von außen nach innen ab. Diese Bauweise wird als „lamellär” bezeichnet. Es wird auf die Ähnlichkeit ihres Baues mit dem der Nabelschnurarterie hingewiesen.

• d) An den tiefen Begleitvenen verlaufen äußere Längsmuskelstränge, weitgehend gesondert von der Venenwandmuskulatur.

• e) Die Strukturen von Kollagen, glatter Muskulatur und Elastica sind aufs innigste miteinander verbunden.

Abschließend wird die Möglichkeit einer Förderung des venösen Blutstroms durch Einbau und Wandbau der Venen des menschlichen Unterschenkels besprochen.