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Über die genetischen Beziehungen des Müllerschen Ganges zum Wolffschen Gang beim Menschen

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Zeitschrift für Anatomie und Entwicklungsgeschichte Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

  1. 1.

    Der Müllersche Gang entsteht aus einer Grube in der Tubenleiste, welche bei ihrer Entstehung dem Wolffschen Gang—nur durch eine Basalmembran getrennt—anliegt; dabei kommt es primär weder zur Ausbildung einer Müllerschen Rinne, demnach nicht zu einer Verwashsung ihrer Ränder, noch zur Ausbildung eines, in das Bindegewebe gegen den Wolffschen Gang vorstoßenden Trichters.

  2. 2.

    Während der Müllersche Gang caudalwärts vorwächst, steht sein jeweils kranialer Abschnitt zum Wolffschen Gang in keiner Beziehung, sondern ist vielmehr von ihm durch embryonales Bindegewebe getrennt. Dann folgt eine Anlagerungszone von Wolffschem und Müllerschem Gang, in welcher jedoch zwischen beiden Gängen noch eine Basalmembran vorhanden ist. Noch weiter kloakenwärts wird die Basalmembran vermißt, so daß die Epithelzellen beider Gänge in unmittelbarem Kontakt stehen; in diesem Bereiche ist der Müllersche Gang oftmals schon solid und kolbenförmig zu einer “Endkeule” aufgetrieben. Schließlich folgt ein kurzer Abschnitt, in welchem einige die Charakteristica des Müllerschen Ganges aufweisende Zellen in der Wand des Wolffschen Ganges—oftmals and mehreren disparaten Stellen—eingefügt sind.

  3. 3.

    In dem Stadium der “Endkeule” sind häufig Zeichen von mehr oder weniger tiefgreifender Verdoppelung des Müllerschen Ganges nachweisbar, welche Doppelgänge sich jedoch in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle im Verlauf der weiteren Entwicklung zu einem Gang vereinigen dürften.

  4. 4.

    Es werden caudal von der “Endkeule” Zellen gefunden, welche Zwischenstadien zwischen Zellen des Wolffschen und Müllerschen Ganges darstellen dürften, da sie Charaktere beider in sich vereinigen; es sind Anzeichen dafür vorhanden, daß die Richtung ihrer Differenzierung von Wolffschen zu Müllerschen Gangepithelien erfolgt.

  5. 5.

    Im Zusammenhang mit den experimentellen Ergebnissen Grünwalds und seinen Untersuchungen über das Verhalten der Basalmembran wird die Vermutung ausgesprochen, daß der Müllersche Gang zwar durch caudales Auswachsen des Epithels vom Grübchen in der Tubenleiste entsteht, daß jedoch auch eine in ihrer Menge schwer bestimmbare Materialzuteilung vom Wolffschen Gange stattfindet. Diese Zuteilung unterbleibt, wenn der Müllersche Gang durch experimentelle Maßnahmen—oder auch vielleicht bei Fehlbildungen—den Kontakt mit dem Wolffschen Gange einbüßt bzw. ihn caudal von einer Unterbrechungsstelle des Wolffschen Ganges nicht mehr gewinnt.

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Burkl, W., Politzer, G. Über die genetischen Beziehungen des Müllerschen Ganges zum Wolffschen Gang beim Menschen. Z. Anat. Entwickl. Gesch. 116, 552–572 (1953). https://doi.org/10.1007/BF00523306

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