Elektronenmikroskopische Untersuchungen über den Wandaufbau der V. cardinalis post. bei Mäuseembryonen der Tage 10 und 11

Summary

The cardinal veins in the region of the mesonephros of mouse embryos on day 10 and 11 were examined electromicroscopically. The vessels are embedded in loose mesenchyme. The beginnings of fibrillogenesis could be demonstrated to be present after staining with ruthenium red (Glycosaminoglycanes). The walls of the veins were formed by a single layer of flattened endothelial cells. Not only could typical endothelial cells be seen, but also cuboidal cells and thicker processes rich in organelles. In the flat endothelium, intracellular clefts were observed. Further openings were formed by isolated cell necroses of single endothelial cells. Probably the permeability barrier of the endothelial wall was maintained by the neighbouring pericyte-like mesenchymal cells. Further results indicated that mesenchymal cells were built into the endothelial cell layer. It is assumed that the endothelial-mesenchym cell formation represents a functional unit which during early development permits the maintainence of function in spite of considerable changes in size of the veins.

Zusammenfassung

Die Kardinalvenen von Mäuseembryonen der Tage 10 und 11 wurden im Bereich der Urnieren elektronenmikroskopisch untersucht. Diese Gefäße sind von einem lockeren Mesenchym umgeben, das aus plumpen bipolaren oder fortsatzreichen Zellen besteht. In den Intercellularräumen ist eine beginnende Fibrillogenese nachzuweisen. Nach Anfärbung mit Rutheniumrot lassen sich hier Glykosaminoglykane darstellen. Die Venenwand selbst wird von einem einschichtigen, flachen Endothel gebildet. Neben typischen Endothelzellen kommen noch kubische, organellreiche Zellen ohne Fortsätze und Zellen mit plumpen, organellreichen Fortsätzen vor. Im Bereich des flachen Endothels treten intracelluläre Lücken auf. Andere Lücken entstehen durch isolierte Einzelzellnekrosen im Endothelverband. Die durch beide Lückenarten eingeschränkte Permeabilitätsbarriere wird wahrscheinlich durch anliegende pericytenähnliche Mesenchymzellen aufrechterhalten. Weitere Befunde weisen auf einen Einbau von Mesenchymzellen in den Endothelverband hin. Es wird vermutet, daß der Endothel-Mesenchymzellverband eine funktionelle Einheit bildet, die trotz starker Größenveränderungen der Venen im Untersuchungszeitraum eine Aufrechterhaltung der Funktion ermöglicht.