Zusammenfassung
Die Seren von 36 mit Treponemen des Nichols-Stammes intratesticulär infizierten Kaninchen wurden im Verlaufe von 7 Tagen nach der Infektion viermal papierelektrophoretisch und auf den Gehalt an flockenden Lipoidantikörpern untersucht. Die Auswertung der Ergebnisse erfolgte im Hinblick auf ein unterschiedliches Reaktionsvermögen der infizierten Tiere. Die Einteilung nahmen wir einmal nach dem Ausgangswert der γ-Globuline vor, während die weitere Kollektivbildung auf dem unterschiedlichen Anstieg dieser Globulinfraktion basierte. Beide Einteilungsprinzipien führten zu Kollektiven, die sich bezüglich der Veränderungen der Serumeiweißfraktionen signifikant voneinander unterscheiden. Während wir bei den Tieren mit einem Ausgangs-γ-Globulinwert bis zu 11,0 im Verlauf der ersten 24 Std nach der Infektion eine stärkere entzündliche Reaktion nachweisen konnten, unterscheiden sich die Tiere des 3. und 4. Kollektivs im Verhalten der γ-Globuline signifikant voneinander. Den größeren Anstieg dieser Fraktion bei den Tieren des 4. Kollektivs bringen wir mit einer verstärkten Antikörperproduktion in Zusammenhang und diskutieren diese Tatsache im Hinblick auf eine in vivo-Sensibilisierung der Treponemen.
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Naumann, G., Ezold, R. & Kühn, O. Zur Frage eines unterschiedlichen Reaktionsvermögens von Kaninchen nach experimenteller Infektion mit Treponema pallidum. Arch. klin. exp. Derm. 222, 313–324 (1965). https://doi.org/10.1007/BF00519960
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