Zur teratogenen Wirkung von 6-Amino-nicotinsäureamid bei Kaninchen nach Injektion in den Dottersack

Summary

A technique was developed for the application of agents into the yolk sac to study their teratogenic effects. 6-amino-nicotinamide (6-ANA) was injected into the yolk sac on one side of the uterus bicornis of rabbits (white New Zealand) on the ninth day of gestation. As a control a physiological salt solution was injected into the other side. On the 28th day of gestation the pregnant animals were laparotomised and the uterus opened. The fetuses were examined for malformations and resoption were counted. The following malformations occurred: microphtalmia, hydrocephalus, skull malformations, ectopia of the inner organs, club foot and malformations of the skeletal system in form of the “Wirbel-Rippen-Syndrom.” In this series of experiments both the rate of resorption and the rate of malformations rose with increased dosage. The spectrum of malformations was not influenced.

Zusammenfassung

Es wurde eine Technik entwickelt, mit der Agentien durch Applikation in den Dottersack auf ihre teratogene Wirkung überprüft werden können. 6-Amino-nicotinsäureamid (6-ANA) wurde Kaninchen (weißen Neuseeländerinnen) am 9. Tag der Gestation in die Keimanlagen (Dottersack) einer Seite des Uterus bicornis injiziert. Auf der anderen Seite wurde physiologische Kochsalzlösung als Lösungsmittelkontrolle gespritzt. Am 28. Tag der Gestation wurden die Muttertiere laparatomiert und der Uterus eröffnet. Die Feten wurden auf Mißbildungen untersucht und Resorptionen registriert. An Mißbildungen traten auf: Mikrophtalmie, Hydrocephalus, Schädelmißbildungen, Ektopie innerer Organe, Klumpfuß und Skeletfehlbildungen im Sinne des Wirbel-Rippen-Syndroms. In den Versuchsserien stieg die Resorptions- und Mißbildungsrate mit höher werdender Dosis an. Das Mißbildungsspektrum blieb unverändert.