Über Wachstums- und Melanogenese-Störungen der Haare bei Alopecia areata

Summary

• 1. The state of hair roots at the edges of the alopecia areata patches corresponded more often to effluvium telogenium than to effluvium anagenicum.

• 2. In ca. 20% of the cases the disturbances of the hair cycle were found also in the clinically normal skin.

• 3. In cases of alopecia areata anagen synchronisation of the hair cycle may appear in the clinically unchanged skin and, less frequently, at the edges of the patches.

• 4. The frequently observed in alopecia areata cases spindle-shaped flattenings of hair roots do not correspond in all details to any changes in hair structure hitherto described. They differ from trichoclasia spindles in that, that the cortex is dilated and not the medulla, which may even be absent; and they often contain massive or bandlike melanin deposits. These structures show none or only slight disturbances of keratinisation.

• 5. Hyperpigmented, spindleshaped flattening of exclamation point hair arises from this structure in the anagen phase.

• 6. In some cases appear melanin deposits, analogous to those occurring in thallium poisoning, in not numerous dystrophic or dysplastic hair roots. The hyperpigmentations were sometimes also observed in, generally few, non growing hairs.

• 7. The occurence of melanin deposits in growing hairs is always accompanied by considerable changes in the state of hair roots. The hyperpigmentations of catagen and telogen hair roots are usually accompanied by effluvium telogenicum. The hair cycle disturbances in cases in which spindle shaped structures are found are not more pronounced.

• 8. The occurence of deposits in all or in the majority of the non-growing hair clubs is perhaps associated with leucotrichia or vitiligo.

Zusammenfassung

• 1. An den Herdrändern bei Alopecia areata entsprach der Haarwurzelstatus häufiger dem Effluvium telogenicum als dem Effluvium anagenicum.

• 2. In etwa ein Fünftel der Fälle traten Haarcyclusstörungen auch im Bereich der unveränderten Kopfhaut auf.

• 3. Bei Alopecia areata-Fällen kann eine anagene Synchronisierung des Haarcyclus im Bereich der klinische unveränderten Haut, seltener an den Herdrändern auftreten.

• 4. Die oft bei Alopecia areata auftretenden spindelförmigen Verbreiterungen der Haarwurzeln entsprechen nicht genau den bisher beschriebenen Veränderungen. Sie unterscheiden sich vom trichoklassischen Spindeln dadurch, daß nicht die Medulla, die sogar ganz fehlen kann, sondern der Cortex sich verbreitert und dadurch, daß sie oft streifenförmige oder einheitliche Melaninablagerungen enthalten. Diese Strukturen weisen keine oder nur schwach ausgeprägte Keratinisierungsstörungen auf.

• 5. Die hyperpigmentierte, spindelförmige Verbreiterung des Ausrufungszeichenhaares entsteht aus der erwähnten Struktur in der Anagenphase.

• 6. In einem Teil der Fälle treten in einzelnen Wurzeln der dystrophischen und dysplastischen Haare Melaninablagerungen auf, die mit denen bei Thalliumvergiftung identisch sind. Die hyperpigmentierungen wurden in manchen Fällen in den im allgemeinen nicht zahlreichen nichtwachsenden Haaren festgehalten.

• 7. Die Melaninablageungen in den Wurzeln der wachsenden Haare treten immer zusammen mit dem stark von der Norm abweichenden Haarwurzelstatus auf. Die Hyperpigmentierungen der Wurzeln der nichtwachsenden Haare sind vorallem vom Effluvium telogenicum begleitet. Die Störungen des Haarcyclus beim Auftreten der spindelförmigen Strukturen sind nicht stärker ausgeprägt.

• 8. Die Bildung von Pigmentablagerungen in allen bzw. in der Mehrheit nichtwachsender Kolben-Haare scheint mit Leukotrichie oder Vitiligo zusammenzuhängen.