Biochemische Untersuchungen am menschlichen Spermaplasma

Zusammenfassung

In einer experimentellen Arbeit werden die eigenen biochemischen Untersuchungen am menschlichen Spermaplasma zur Bestimmung von Corticosteroiden und von einer Eiweißbindung für Cortisol, zur Bestimmung von Fructose mittels der Ringchromatographie sowie zur gleichzeitigen Bestimmung von Fructose, Milchsäure und Brenztraubensäure dargestellt. Neben einer Wiedergabe der verwendeten Methodik wird besonderer Wert auf eine Berücksichtigung praktischer Belange z. B. bei der Ringchromatographie gelegt.

• 1. Corticosteroide ließen sich mit Hilfe einer fluorometrischen Bestimmung nicht nachweisen. Gleichfalls fehlte im menschlichen Spermaplasma eine spezifische Eiweißbindung für Cortisol; damit besteht ein sehr wesentlicher Unterschied zwischen den Eiweißen des Spermas und des Blutserums.

• 2. Die Ringchromatographie der Fructose ist für die andrologische Untersuchung in der Praxis eine wertvolle Bereicherung, da auf diese Weise ohne großen technischen Aufwand eine Auftragung des Spermaplasmas zur Fructosebestimmung möglich ist. Die Genauigkeit der Bestimmung ist für klinische Belange ausreichend.

• 3. Die Bestimmung von Milchsäure und Brenztraubensäure ergab keine Zusammenhänge zwischen den Werten für beide Säuren. Bei der postpuberalen Leydig-Zellinsuffizienz fanden sich relativ hohe Werte, bei der Azoo-/Aspermie relativ niedrige Werte für Milchsäure, die statistisch signifikant waren. Die fortlaufende Bestimmung von Fructose, Milchsäure und Brenztraubensäure zeigte eine deutliche Abhängigkeit von den Spermatozoenwerten dergestalt, daß mit steigenden Spermatozoenzahlen der Fructoseverbrauch, die Milchsäureproduktion und die Brenztrauben-säureumsetzung ansteigen.