Zusammenfassung
Es wurden Messungen der Sensibilitätschronaxie in 50 Fällen von Tabes dorsalis mit verschiedenem Symptomreichtum vorgenommen. Die Messungen zeigten, daß bei allen Kranken auf der ganzen Haut eine charakteristische Verlängerung der Sensibilitätschronaxie, d.i. der Dauer der Reizleitung auftritt, während die Reizschwelle (Rheobase) normal ist, mit Ausnahme der segmentären Sensibilitätsstörungen. Die Verlängerung der Chronaxie ist unabhängig davon, ob der Krankheitsprozeß aktiv ist, sofern die neurologischen Symptome fortgeschritten sind; sie ist merklich größer bei schießenden Schmerzen und Krisen. Für Syringomyelie ist dagegen das Umgekehrte charakteristisch — normale Chronaxie, aber vergrößerte Rheobase. Die funktionellen Untersuchungen bei Tabes erwiesen eine bedeutend abgeschwächte Reaktion auf Arzneimittel, die auf verschiedene Abschnitte des vegetativen Nervensystems wirken.
Literatur
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Jablonska, S., Szczepanski, A. Anwendung von Sensibilitäts-Chronaxiemessungen bei Tabes dorsalis. Arch. klin. exp. Derm. 223, 49–55 (1965). https://doi.org/10.1007/BF00518377
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