Zusammenfassung
Die kausale Bedeutung nervaler Faktoren für die Pathogenese des Ekzemes ist klinisch nur selten nachzuweisen. Deshalb kommt einer klinischen Beobachtung hinsichtlich des Auftretens eines Ekzems bzw. ekzemartigen Exanthems bei einem 37jährigen Mann besondere Bedeutung zu. Dieses zeigte bei seiner Beschränkung ausschließlich auf die linke Körperhälfte eine relativ klare segmentale Anordnung. Es waren jeweils ein oder mehrere Dermatome betroffen, die dazwischen liegenden Zonen blieben erscheinungsfrei.
Erst das Auftreten des Ekzems führte dazu, daß eine bereits mehrere Monate bestehende, bisher nicht erkannte Polyneuroradiculitis vom Typ Guillain-Barré entdeckt wurde. Die Radiculitis, welche die Ganglien und hinteren Wurzeln offenbar nicht gleichmäßig bzw. intermittierend befallen hatte, führte offenbar zu veränderter Raktionsfähigkeit auf ekzemauslösende Reize in den betroffenen Dermatomen. Die Konfiguration des Ekzems zeigt in selten klarer und reiner Form die topographisch-determinierende Rolle, die nervale Faktoren bei der Entstehung des Ekzems spielen.
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Haensch, R. Ekzem und nervale Faktoren. Arch. klin. exp. Derm. 214, 35–40 (1961). https://doi.org/10.1007/BF00492997
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