Die pharmakologische Serotoninwirkung an der menschlichen Haut unter verschiedenen Applikationsformen

Zusammenfassung

Die Serotoninreaktion der Haut nach intracutaner Injektion zeigt bei entsprechend hoher Dosis eine Korrelation zwischen Quaddelbildung und lokalem Erythem.

Das Reflexerythem wie auch die Entwicklung eines lividen cyanotischen Exanthems ist unabhängig von dem Ausmaß der lymphagogen Reaktion.

Der Ablauf eines reflektorischen Erythems kann mit der Entwicklung von Satellitenquaddeln verbunden sein. Die Ausbreitung des livid-cyanotischen Exanthems, gekoppelt mit fleckförmigen und streifenförmigen Erythemen, ist vornehmlich an die Hautgefäße, insbesondere Lymphwege, gebunden.

Bei iontophoretischer Applikation permeiert Serotonin in die Gefäßschichten der Haut und führt neben der Bildung eines passageren Erythems mit gelegentlicher Piloarrektion und lymphagoger Reaktion zu einer 48 Std anhaltenden Constriction von normalen Venen, wie auch kräftig ausgebildeten Varicen. Oberflächliche Teleangiektasien zeigen unter und nach der iontophoretischen Applikation von Serotonin Farbwechsel von Blau nach Rot mit der Entwicklung circumscripter diffuser Erytheme.

Intensive iontophoretische Zuführung von Serotonin an den Extremitäten zeigt bei starker lokaler Reaktion und Wirkung in den benachbarten Hautpartien keine deutliche Beeinflussung der Durchblutungsgröße der Acren.

Serotonin wird aus Salben geringgradig in die Haut aufgenommen.