Beitrag zur Serodiagnostik maligner Tumoren

Zusammenfassung

Nach übersichtlicher Darstellung der in der Literatur beschriebenen Seroreaktionen zur Frühdiagnose von Krebserkrankungen werden über die von H. S. Penn und F. C. Chang entwickelte Seroflockungsreaktion mittels Gallensäurederivaten berichtet und eigene Untersuchungen mit dieser Methode mitgeteilt.

Insgesamt wurden 243 Seren von Carcinomträgern, 110 Seren von Hautkrebsen und 247 Seren von Cesunden Kontrollpersonen untersucht. Folgende Ergebnisse wurden dabei erzielt:

• 1. Der Ausfall der Seroflockungsreaktion stimmte bei den Carcinompatienten in 74,1% und bei den Kontrollpersonen in 78% mit dem klinischen Befund überein.

• 2. Die Seren von Patienten mit Hautkrebsen zeigten dagegen in einem wesentlich niedrigeren Prozentsatz eine positive Flockungsreaktion. Der Hundertsatz der Übereinstimmung liegt zwischen 30 und 50.

• 3. Die Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit hat zweifellos einen Einfluß auf die Seroflockungsreaktion in dem Sinne, daß erhöhte Senkungen von Patienten ohne klinisch nachweisbare Neoplasmen zu positiven Resultaten führen. Je höher die BSG, um so höher ist die Zahl der positiven Teste.

• 4. Die Seroflockungsreaktion its auf Grund dieses Verhaltens unseres Erachtens keine Antigen-Antikörperreaktion, wie Chang meint, sondern ist den Eiweißlabilitätsproben zuzuordnen.

• 5. Für die Frühdiagnostik maligner Tumoren ist die Methode ohne größere Bedeutung, da sie meist erst dann sichere positive Ergebnisse zeitigt, wenn die Krebserkrankung schon klinisch diagnostiziert werden kann.