Zum Formenkreis der Papillomatosis cutis carcinoides Gottron

Zusammenfassung

Beschreibung einer Sonderform der Papillomatosis cutis carcinoides Gottron bei einem 50 jährigen Kranken, die sich im Bereich eines seit 25 Jahren bestehenden Unterschenkelekzems links manifestierte. Die im speziellen Falle vorliegenden klinischen, insbesondere aber feingeweblichen Befunde mit stärkerem Hervortreten der exsudativen Entzündung in der Frühphase und das Vorherrschen der Bindegewebswucherung im Endzustand lassen einerseits gewisse Beziehungen zur Pyodermitis chronica vegetans erkennen und verdeutlichen andererseits, daß es sich hier um eine Übergangsform handelt. Eine Eingruppierung des eigenen Falles in die chronisch vegetierenden Pyodermien ist nicht berechtigt, weil als Endzustand eine Bildung resultiert, bei der wohlausgewogen zwischen Epidermis und Bindegewebe blastomatöse Züge das Gewebsbild prägen. Weder die Annahme, daß es sich bei der P.c.c. um ein hochdifferenziertes Plattenepithelcarcinom handelt, noch die Einreihung der P.c.c. in die Gruppe der pseudoepitheliomatösen Hyperplasien oder in die des Kerato-Akathoms werden durch unsere Beobachtungen gestützt. Die nosologische Sonderstellung der Papillomatosis cutis carcinoides im Sinne Gottrons ist auch in Kenntnis der hier beobachteten Variante aufrechtzuhalten.