Zusammenfassung
Mittels der Silberimprägnation nach Bodian-Ziesmer wurden Hautefflorescenzen von 16 Kranken mit P.s.s. neurohistologisch untersucht. Hiebei wurde an der Nervenausbreitung der Haut ein Vorgang beobachtet, der als vorübergehende Maskierung infolge der exsudativen Vorgänge gedeutet werden kann. Durch dieses Geschehen kommt es zusätzlich noch zu degenerativen Faserveränderungen und zum Untergang nervöser Elemente. Mit Eintritt in die Heilungsphase setzen zum Teil auch überschießende reparative Vorgänge an der geschädigten subepithelialen Nervenausbreitung ein, von der aus Fibrillen in die wieder entstandene Epidermis eindringen. Die geschilderten Beobachtungen werden nicht als für die P.s.s. typische neurohistologische Veränderungen gedeutet. Sie werden vielmehr, unter Heranziehung weiterer neurohistologischer Befunde bei anderen juckenden Hautkrankheiten, als Reizantwort der nervenausbreitung in der Haut auf ein Geschehen aufgefaßt, dessen Ursache mit dem unangenehmen Gefühl eng verknüpft ist, das das Bedürfnis erweckt, sich zu kratzen.
Literatur
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Herrn Prof. Dr. Dr. W. Schönfeld zum 75. Geburtstag gewidmet.
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Tritsch, H., Kantner, M. Neurohistologische Untersuchungen bei Prurigo simplex subacuta. Arch. klin. exp. Derm. 217, 355–362 (1963). https://doi.org/10.1007/BF00483179
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