Zusammenfassung
Es wird eine Versuchsanordnung beschrieben, welche durch blutungsfördernde und durchblutungshemmende Einflüsse auf die Digitalgefäße durch eine Kombination des von Burckhardt angegebenen Wiedererwärmungsversuches und des Dauerabkühlungsversuches nach W. Schulze umfassender und übersichtlicher zu beurteilen erlaubt als die Einzelanwendung dieser Methoden.
Bei diesem kombinierten Untersuchungsverfahren werden die Ergebnisse des Belastungsversuches (Test-oder Trinkversuch) mit einem vorausgegangenen Leerversuch (Vorversuch) verglichen.
Durch Wiederholung des Kontrollversuches nach 45 min lassen sich sowohl die Wiedererwärmungstemperaturen als auch die Wiedererwärmungszeiten gesunder Versuchspersonen weitgehend reproduzieren.
Bei der Prüfung des Einflusses methodischer Abänderungen auf die Versuchsergebnisse wurden folgende Feststellungen gemacht: Der Temperaturverlauf während der Wiedererwärmung kann bei Kranken mit Durchblutungsstörungen größere Abweichungen an den verschiedenen Fingern aufweisen. Das Feuchtbleiben der gebadeten Hand fällt bei der Umgebungstemperatur von 24° C nicht sehr ins Gewicht, während ein zu kräftiges Abtrocknen der Hand durch eine Beschleunigung der Wiedererwärmung zu fehlerhaften Ergebnissen führt. Eine Änderung der Eintauchtiefe im Handbad von 15° C hat im Bereich zwischen Knöchelgegend und Mitte des Unterarmes keinen nennenswerten Einfluß auf den Temperaturverlauf bei der Wiedererwärmung. Eine stufenweise Senkung der Badtemperatur von 16° auf 10°C wirkt sich beim Gesunden im Verlauf der Wiedererwärmung nur wenig aus, ruft aber bei Kranken mit Durchblutungsstörungen eine merkliche Verlangsamung des Temperaturanstieges hervor.
Die stufenweise Herabsetzung der Raumtemperatur, von 24° auf 18° C führt bei Gesunden und Kranken mit Neigung zu Gefäßspasmen zu einer zentral bedingten Steigerung des Vasomotorentonus und damit zu einer entsprechenden Verzögerung der Wiedererwärmung.
Literatur
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Herrn Prof. Dr. Dr. h.c. W. Schönfeld zum 70. Geburtstag gewidmet
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Schulze, W., Schuldt, H.H. Methodischer Beitrag zur Prüfung peripherer Durchblutungsstörungen durch Messungen der Hauttemperatur. Arch. klin. exp. Derm. 207, 541–553 (1958). https://doi.org/10.1007/BF00481123
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