Zur Frage der Beziehungen zwischen Pilzinfektion und epidermaler Sensibilisierung gegen Dinitrochlorbenzol beim Meerschweinchen

Zusammenfassung

Es wird die Frage behandelt, ob oberflächliche Pilzinfektionen für nachfolgende epidermale Sensibilisierungen durch nichtmykotische Stoffe von Bedeutung sind. Durch Sensibilisierungsversuche an Meerschweinchen mit primär nicht toxischer 1‰ iger Dinitrochlorbenzollösung ließ sich nachweisen, daß Tiere mit einer überstandenen oberflächlichen Trichophytie zumindest nicht stärker und schneller sensibilisiert werden können als trichophytinnegative. Die Empfänglichkeit der Meerschweinchenhaut gegenüber einer mykotischen Infektion scheint durch gleichzeitige Behandlung des Integuments mit DNCB vergrößert zu werden. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit einer Trichophytie war bei DNCB-behandelten Tieren größer als bei Kontrollgruppen. Im Gegensatz zur Winterfütterung verhindert bzw. schwächt eine Sommerkost die Sensibilisierung mit einer 1‰DNCB-Lösung ab. Nichtberücksichtigung dieses Nahrungsmitteleinflusses führt zu falschen Schlußfolgerungen. Versuche, durch zusätzliche Chlorophyllfütterung zur Winterkost die Sensibilisierung gegen DNCB zu unterdrücken, mißlangen. Der Sensibilisierungshemmfaktor kann also nicht in dem der Sommernahrung eigenen Chlorophyll erblickt werden.