Klinische und biochemische Probleme einer jahrelangen Glucocorticoidverabreichung

Zusammenfassung

An Hand eines über 2 Jahre mit Glucocorticoidhormonen behandelten Falles eines Morbus rheumaticus werden die damit verknüpften klinischen und biochemischen Probleme erörtert. Insbesondere erforderte die ungewöhnlich intensive Aktivität der Grundkrankheit eine protrahierte sowie auch hochdosierte Prednisontherapie. Diese hohen Hormondosen konnten nicht nur karditische und arthritische Schübe nicht hintanhalten, sondern mußten sogar auch aus vitalen Gründen zeitweise auf enorme Mengen erhöht werden. Im Laufe des Beobachtungszeitraums entwickelte sich eine schwere porotische Osteopathie generalisierter Art, deren Entstehungsmechanismus diskutiert wird. Eine weitere Nebenerscheinung bildete das Auftreten einer Urolithiasis, die ihrerseits anhaltendes Erbrechen mit konsekutiven lebensbedrohlichen Elektrolytstörungen hervorrief. Die Elektrolytsituation wird eingehend geschildert und dabei die Behandlungsmöglichkeiten derartiger Regulationsstörungen aufgezeigt. Die Schwierigkeiten einer gezielten Elektrolyttherapie werden durch Erörterung ihrer Möglichkeiten und Grenzen umrissen. das interkurrente Vorkommen eines Diabetes mellitus renalis sowie einer passageren Nephropathie wirft die Frage der Existenz einer echten rheumatischen oder durch Prednison bedingten Nephropathie zumindest funktioneller Art auf.