Summary
The report deals with 22 cases of two-phase head-shaking nystagmus. The results can be summarised as follows: 1. The two-phase head-shaking nystagmus is only found in connection with peripheral-vestibular disorders and particularly with unilateral disorders. It occurs only temporarily in the course of the vestibule disorder and may be observable for several months. 2. The headshaking nystagmus, which follows immediately after the head-shaking (first phase), is to be considered a deficiency nystagmus. After a short period of latency after the disappearance of the first phase, a nystagmus in the opposite direction appears (second phase). This is considered to be a recovery nystagmus. 3. In the case of unilateral labyrinth lesions, the direction of nystagmus of the second phase of two-phase head-shaking nystagmus indicates the side of the lesion. The functions of the diseased labyrinth, however, have not been completely destroyed in this case. In the case of bilateral lesions, the direction of nystagmus of the second phase probably points toward the more heavily damaged side.
While it is found only rarely, the two-phase head-shaking nystagmus thus permits reliable diagnosis and detection of the probable side where a peripheral vestibule disorder is located.
Zusammenfassung
Es wird über 22 Fälle mit biphasischem Kopfschüttel-nystagmus berichtet. Die Ergebnisse werden folgenderweise zusammengefaßt: 1. Der biphasische Kopfschüttelnystagmus wird nur bei peripher-vestibulären Störungen, und zwar vornehmlich bei einseitigen, gefunden. Er tritt nur vorüber-gehend im Laufe der Vestibularisstörung auf und kann einige Monate nachweisbar sein. 2. Kopfschüttelnystagmus, der unmittelbar nach dem Kopfschütteln auftritt (1. Phase), ist als Ausfallnystagmus anzusehen. Nach einer kurzen Latenzzeit nach dem Verschwinden der ersten Phase tritt ein Nystagmus in der entgegengesetzten Richtung auf (2. Phase). Dieser ist als Erholungsnystagmus anzusehen. 3. Bei unilateralen Labyrinthläsionen zeigt die Schlagrichtung der 2. Phase des biphasischen Kopfschüttelnystagmus die Seite der Läsion an, wobei aber die Funktion des kranken Labyrinths nicht ganz erloschen ist. Bei bilateralen Läsionen zeigt die Schlagrichtung der 2. Phase wahrscheinlich nach der stärker geschädigten Scite.
Similar content being viewed by others
Literatur
Falk, P.: Diskussionsbemerkung zu H. H. Stenger: „Erholungsnystagmus“ nach einseitigem Vestibularisausfall. Arch. Ohr.-, Nas.- u. Kehlk.-Heilk. 175, 548–549 (1959)
Frenzel, H.: Zur Systematik, Klinik und Untersuchungsmethodik der Vestibularisstörungen. Arch. Ohr.-, Nas.- u. Kehlk.-Heilk. 177, 353–395 (1961)
Kamei, T., Ishii, H.: The diagnosis of dizziness and loss of balance dependent upon a good history taking. Otolaryng. (Tokyo) 42, 171–178 (1970)
Kornhuber, H.: Physiologie und Klinik des zentralvestibulären Systems (Blick - und Stützmotorik). In: Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, hrsg. von J. Berendes u. a., Bd. III/Teil 3, S. 2150–2351. Stuttgart: Thieme 1966
Kornhuber, H., Waldecker, G.: Akute isolierte periphere Vestibularisstörungen. Arch. Ohr.-, Nas. u. Kehlk.-Heilk. 173, 340–346 (1958)
Lange, G.: Erholungs-Nystagmus nach einseitigen Labyrinthschäden und seine Begleitsymptome. Beobachtung seiner Entstehung und seines Verlaufes. Arch. Ohr.-, Nas.- u. Kehlk.-Heilk. 184, 521–535 (1965)
Lange, G., Kornhuber, H. H.: Zur Bedeutung peripher- u. zentral-vestibulärer Störungen nach Kopftraumen. Arch. Ohr.-, Nas.- u. Kehlk.-Heilk. 179, 366–385 (1962)
Stenger, H. H.: „Erholungsnystagmus“ nach einseitigem Vestibularisausfall, ein dem Bechterew-Nystagmus verwandter Vorgang. Arch. Ohr.-, Nas.- u. Kehlk.- Heilk. 175, 545–549 (1959)
Stenger, H. H.: Schwindelanalyse, Untersuchung auf Spontan- und Provokationsnystagmus. In: Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, hrsg. von J. Berendes u. a., Bd. III/Teil 1, S. 540–580. Stuttgart: Thieme 1965
Vogel, K.: Über den Nachweis des latenten Spontannystagmus. Z. Laryng. Rhinol. 22, 202–207 (1932)
Vogel, K.: Über klinische Anhaltspunkte zur Unterscheidung von peripher und zentral bedingtem Nystagmus. Dtsch. med. J. 6, 48–53 (1955)
Author information
Authors and Affiliations
Additional information
Teilweise vorgetragen auf der Tagung der 24. Japanischen Vestibularneuro-logischen Gesellschaft in Yamaguchi am 14. 5. 1969.
Der biphasisohe Kopfschüttelnystagmus gestattet also, wenn er auch relativ selten angetroffen wird, die sichere Diagnose und die wahrscheinliche Scite einer peripheren Vestibularisstörung.
Ich danke Herrn Prof. Dr. H. H. Kornhuber und Doz. Dr. F. Sindermann, Ab-teilung für Neurologie und Sektion Neurophysiologie der Universität Ulm, für die Überarbeitung und Neugestaltung des Manuskriptes und der Alexander von Hum-boldt-Stiftung für die Unterstützung der Forschung.
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Kamei, T. Der biphasisch auftretende Kopfschüttelnystagmus. Arch Otorhinolaryngol 209, 59–67 (1975). https://doi.org/10.1007/BF00454028
Received:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF00454028