Zusammenfassung
Es wird eine Methode beschrieben, die es gestattet, Kieselsäuregehalte in Wasser zu bestimmen, die weit unterhalb der Empfindlichkeitsgrenze der bisher bekannten Verfahren liegen. Die Steigerung der Empfindlichkeit war in der Hauptsache möglich durch Anreicherung des Silicomolydänblaus als Aminsalz aus einem relativ großen Flüssigkeitsvolumen durch Extraktion mit Chloroform und weiterhin durch die Verringerung der Blindwertstreuung.
Nach den bekannten Verfahren von Zimmermann und Bochem liegen die Empfindlichkeitsgrenzen bei einem relativen Streubereich von ±10% bei 55 resp. 17 μg SiO2/l. Dagegen ist es nach dem beschriebenen Verfahren möglich, 2 μg SiO2/l Wasser mit einem relativen Streubereich von ±10% zu bestimmen.
Der relative Streubereich, ermittelt aus je 10 Messungen bei den Konzentrationen 1,2 und 6,0 μg SiO2/l Wasser betrug ±20 resp. ±4%.
Der Konzentrationsbereich, für den das Verfahren geeignet ist, liegt zwischen 1 und 50 μg SiO2/l Wasser.
Der Zeitbedarf für drei nebeneinander angesetzte Bestimmungen beträgt etwa 1 1/4 Std.
Es wird weiterhin gezeigt, daß tridestilliertes Wasser, hergestellt in einer Quarzapparatur, für die Blindwertbestimmung ungeeignet ist, weil das Wasser aus der Quarzapparatur wieder Kieselsäure aufnimmt. Mit „Amberlite IRA 400“ entkieseltes Wasser dagegen zeigt keine meßbaren Mengen an Kieselsäure mehr und ist daher für die Blindwertbestimmung und die Herstellung von Reagenslösungen hervorragend geeignet.
Das beschriebene Verfahren dürfte außer für die Kieselsäurebestimmung in kieselsäurearmen Wässern besonders geeignet sein für die Kieselsäurebestimmung in Lösungen, die eine nicht extrahierbare Eigenfärbung aufweisen, wie z.B. bei Anwesenheit von Ni, Cu, Co-salzen usw.
Literatur
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Zimmermann: Die Chemie 55. Jahrgang Nr. 3/4 1942 s. auch VGB Richtlinien 4. Aufl.
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Herrn Haupt möchte ich an dieser Stelle für die sorgfältige Durchführung der Untersuchungen danken.
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Sonnenschein, W. Bestimmung kleinster Mengen Silicium in Wasser durch Extraktion des Silicomolybdänblaus als Aminsalz mit Chloroform und Photometrierung der Chloroformlösung. Z. Anal. Chem. 168, 18–28 (1959). https://doi.org/10.1007/BF00451119
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