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Über Tagesschwankungen der Rechengeschwindigkeit bei 11jährigen Kindern

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Zeitschrift für Kinderheilkunde Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Nach einem Einblick in die Literatur zur Frage von Veränderungen einfacher psycho-physischer Funktionen im Kindesalter, insbesondere zum Problem von tageszeitlichen Veränderungen der Rechenleistung, werden eigene Beobachtungen beschrieben. In 2 Versuchsreihen an 10–11jährigen Volks- bzw. Oberschülern wurden nach eingehenden Vorversuchen im Durchschnitt 7 Tage lang von 7 Uhr früh bis 21 Uhr abends in 2stündigen Abständen kurzzeitige Rechenversuche durchgeführt. Hierdurch ließ sich neben inter-und intraindividuellen Schwankungen zu jeder Tagesstunde ein allmählicher Anstieg der durchschnittlich pro Tag gelösten Aufgabengruppen vom Beginn bis zum Abschluß der Versuche feststellen. Dieser Übungsfortschritt nahm beim einzelnen Kind um so mehr zu, je geringer seine Anfangsleistung war (bei Volksschülern mehr als bei Oberschülern). Trotz der inter- und intraindividuellen Schwankungen und des Einflusses verschiedener Übungsgrade ließ sich jedoch ein Tagesgang der Rechengeschwindigkeit erkennen. Diese stieg im Laufe des Vormittags zu einem Gipfel zwischen 10 und 11 Uhr an, verlangsamte sich dann zu einem Tiefpunkt um 14 Uhr, erreichte im Verlaufe des Nachmittags erneut zwischen 17 und 18 Uhr einen zweiten Höhepunkt und sank ab 19 Uhr zur Nacht hin ab. Diese Befunde stehen in guter Übereinstimmung mit früheren Ergebnissen über tageszeitliche Veränderungen der Rechengeschwindigkeit von Baade, welcher sich ebenfalls bemühte, den Einfluß der Übung durch ausreichende Vorversuche und eine prozentuale Umrechnung der Ergebnisse möglichst weitgehend auszuschalten.

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Rutenfranz, J., Hellbrügge, T. Über Tagesschwankungen der Rechengeschwindigkeit bei 11jährigen Kindern. Z. Kinder-Heilk. 80, 65–82 (1957). https://doi.org/10.1007/BF00448904

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