Zusammenfassung
In der vorliegenden Arbeit wird untersucht, wie weit ernährungs. statistische Untersuchungen Einflüsse verschiedener Nahrungen am Kind aufdecken können. Auf die Notwendigkeit der Statistik im Rahmen der Gesamtbeurteilung der Nahrung wird nachdrücklich hingewiesen. Es wird versucht, durch Bereinigung des Materials von ernährungsunabhängigen Faktoren, welche den Nahrungseinfluß überdecken, ein homogenes Ausgangsmaterial zu schaffen, welches echte Schlüsse auf den nahrungsbedingten Gewichtsansatz erlaubt. Die Möglichkeit, von der Dyspepsie- und Infekthäufigkeit auf eine durch die Ernährung bedingte Resistenz der Patienten zurückzuschließen, wird kritisch beleuchtet und gezeigt, daß exogene Einflüsse eine übergeordnete Rolle spielen können, das Material “überfremden” und dadurch die Beweisbarkeit des Nahrungseinflusses für die Dyspepsieentstehung außerordentlich verringern. Für die Berechnung ernährungsstatistischer Fragen wird eine Methode verwendet, welche erlaubt, aus der Fehlerberechnung auf die Stetigkeit des Gedeihens rückzuschließen. Der Berechnung wird die Zahl der Beobachtungstage der ganzen Gruppe zugrunde gelegt.
Die statistischen Fragen werden am Beispiel einer Prüfung alternierender Ernährung von jungen Frühgeburten und Säuglingen des 1. Trimenon mit evaporierter, homogensierter Milch ohne 2. Kohlenhydrat einerseits und mit Sammelfrauenmilch andererseits erläutert. Es wird gezeigt, daß schon eine derartig verschiedene Ernährungspraxis keine eindeutigen Differenzen statistisch beweisen läßt, wenn auch durch verschiedene Auswahl des Materials und bei verschiedener statistischer Methodik immer wieder eine mögliche Richtung der Differenz glaubhaft wird. Immerhin zeigt die Prüfung in Bestätigung amerikanischer Untersuchungen und empirischer Erfahrungen, daß eine Ernährung selbst jüngster und empfindlichster Kinder mit e. h. M. ohne zweites KH möglich ist und daß grobe Differenzen gegenüber der Frauenmilchernährung nicht auffindbar sind.
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Sinios, A. Vergleichende Untersuchungen über Ernährung mit evaporierter Milch und Sammelfrauenmilch bei jungen Säuglingen. Z. Kinder-Heilk. 75, 634–642 (1955). https://doi.org/10.1007/BF00440172
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