Zusammenfassung
Bei einer größeren Anzahl akut erkrankter Säuglinge wurden die Eosinophilen des peripheren Blutes fortlaufend gezählt. Schwere Krankheiten senken im akuten Stadium die Eosinophilenzahl meist deutlicher als leichte. Bei schweren Ernährungsstörungen ist die Eosinopenie gewöhnlich besonders ausgeprägt und die Eosinophilenzahl normalisiert sich langsamer als es bei andersartigen, gleichfalls bedrohlichen Krankheiten beobachtet wurde. Eine besonders intensive Beanspruchung der Nebennierenrinde scheint deshalb bei Toxikosen vorzuliegen und die Behandlung mit Nebennierencorticoiden zu rechtfertigen.
Auffällig waren erhebliche Schwankungen der Eosinophilenzahl beim gleichen Kind sowohl von einem Tag zum anderen wie auch über längere Zeiträume. Übereinstimmung mit der 17-Ketosteroidausscheidung war nicht immer nachweisbar. Zusammenhänge zwischen Eosinophilenzahl und Infektanfälligkeit im Rekonvaleszenzstadium schwerer Krankheiten wurden erwogen.
Die prognostische Bedeutung der Eosinophilenzahl wird wegen der starken — ursächlich noch nicht restlos erklärbaren — Schwankungen und des Verlaufes der Eosinophilenkurven bei später verstorbenen Kindern nur für gering angesehen.
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Lorenz, K. Das Verhalten der Eosinophilen bei akuten Säuglingserkrankungen. Z. Kinder-Heilk. 84, 154–166 (1960). https://doi.org/10.1007/BF00440068
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