Blutungen in der Frühschwangerschaft: Ein Hinweis auf kindliche Mißbildungen?

Abstract

Studies designed to test whether haemorrhage in early pregnancy can be judged as an indicator of possible malformations in the infant have yielded contradictery results. The present paper is concerned with various methodological problems that might give rise to misinterpretations in investigations of this question. Bias can be eliminated by the technique of matched pairs. In a prospective study of 5257 cases the mothers of 68 infants with severe malformations were shown to report haemorrhage no more frequently than those of 136 matched healthy controls. Similarly the onset of bleeding was not found to occur in different weeks of gestation in the two experimetal groups.

Zusammenfassung

Die Frage, ob es nach Blutungen in der Frühschwangerschaft gehäuft zu kindlichen Mißbildungen kommt, wird in der Literatur unterschiedlich beantwortet. In der vorliegenden Arbeit werden die vielfältigen methodischen Schwierigkeiten aufgezeigt, die zu einer falschen Beurteilung führen können. Diese Fehlermöglichkeiten können mit der Technik des Paarvergleichs weitgehend ausgeschaltet werden. An Hand eines prospektiv gesammelten Materials von insgesamt 5257 Fällen kann gezeigt werden, daß sich bei 68 schweren Mißbildungsfällen und 136 paarweise zugeordneten gesunden Kindern statistisch keine Unterschiede der Blutungshäufigkeit in der Frühschwangerschaft sichern ließen. Ein unterschiedliches zeitliches Blutungsmuster läßt sich gleichfalls nicht nachweisen.