Zur Frage der Scharlachätiologie

Zusammenfassung

Aufgabe dieser Arbeit war es, die Ergebnisse Bingels im Hinblick auf die Ätiologie des Scharlachs nachzuprüfen.

Wegen der Schwierigkeit, vergleichende Dick-Testungen an geeigneten Versuchspersonen durchzuführen, wurden dickpositive Kaninchen, die nach der Ohrtestmethode von Veldee ausgewählt worden waren, für die Intracutantestung an der Rückenhaut verwendet. Die Ergebnisse waren deultich und brauchbar.

Die Induktions- und Virucidieversuche Bingels konnten nicht bestätigt werden. Dagegen fand sich Übereinstimmung der vorliegenden Ergebnisse mit denen von Bilaudelle, Schäfer und Grün, Kikuth u. Küster.

Vergleichende toxikologische Untersuchungen zeigten, daß sich Scharlachstreptokokken und pyogene Streptokokken der Gruppe A hinsichtlich ihrer Ferment- und Toxinproduktion grudsätzlich nicht unterscheiden.

Bezüglich der Wirkungsweise des Virus wird auf die Versuche Wildführs hingewiesen, der als Erreger des Scharlachs ein komplexes Virus annimmt, dessen synergistische—nicht symbiontische—Wirkung zusammen mit der bakteriellen Komponente dem Erregerkomplex bei der Grippe und bei der Schweineinfluenza zu vergleichen ist.