Zusammenfassung
Papierelektrophoretische Untersuchungen der Fraktionen des Serum-Eiweißes bei 14 exsiccierten Säuglingen, von denen 9 in prätoxischem oder toxischem Zustande waren und 5 an Pylorospasmus erkrankt waren, ergaben folgendes:
Die Verschiebungen der Fraktionswerte sind bei den einzelnen Kindern sehr verschieden. Bei dem Krankheitsbilde der Toxikose zeigen die Eiweißfraktionen eine Verminderung der Albumine zu Gunsten der Globulin, besonders der α2 und in einigen Fällen auch der β-Globuline. (Nur bei 1 dieser 9 Kinder wurde ein normaler Albumin-Globulin-Gehalt gefunden.) Bei vielen Patienten tritt während der Behandlung ein relativer Anstieg der γ-Globuline ein.
Die Behandlung der Exsiccose mittels intravenöser Dauer-Tropf-Infusion oder oraler Flüssigkeitszufuhr führt zu den gleichen quantitativen Veränderungen der Eiweißfraktionen.
Beim Pylorospasmus kommt es zu keiner wesentlichen Verschiebung der Serum-Eiweiß-Fraktionen.
Bei Behandlung mittels i. v. Dauer-Tropf-Infusion sind die Änderungen der Konzentration der einzelnen Fraktionen in den ersten 24 Std deutlich größer, als in den zweiten 24 Std.
Bei Zugabe von 2% Aminosäuren zur Infusionslösung kam es in 3 von 6 Fällen zu einem Anstieg der Albumine.
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Teilweise demonstriert auf der wissenschaftlichen Ausstellung der 52. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde, Bayreuth, 1.–4. 9. 1952.
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Schmidt, GW. Über das Verhalten der Fraktionen des Serumeiweißes bei exsiccierten Säuglingen im Verlaufe parenteraler Flüssigkeitszufuhr. Z. Kinder-Heilk. 73, 621–631 (1953). https://doi.org/10.1007/BF00439752
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