Zusammenfassung
Verschiedene Beobachtungen an Brillantkresylblau-Ausstrichen, besonders bei 2 an hämolytischem Ikterus erkrankten Kindern mit anhaltend hoher Dauerreticulocytose, geben Veranlassung, zum Problem der sogen. Achromoretikulocyten in allgemeiner Form Stellung zu nehmen. Es wird gezeigt, daß der Anteil dieser Zellen in der Gesamtretikulocytenzahl sehr groß sein kann und auch bei kindlichen Anämien mit hoher Regenerationsfähigkeit eine quantitative Berücksichtigung verdient. Hierbei wird die Auffassung vertreten, daß es sich um besonders empfindliche Zellformen handelt, die in der Mehrzahl eine mögliche Membranschädigung durch die Brillantkresylblau-Färbung und eine mechanische Verletzung beim Ausstrich selbst erfahren. Diese Annahme erfährt ihre Begründung vor allem durch die Feststellung, daß derartige Formen bei vergleichenden Retikulocyten-Färbungen und-Zählungen mit Acridinorange (1:20 000 in physiol. NaCl-Lsg.) im Fluoreszenzlicht — bei durchaus entsprechender Gesamt-Retikulocytenmenge —völlig vermißt werden.
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Kosenow, W. Ein Beitrag zur Frage der sog. Achromoretikulocyten. Z. Kinder-Heilk. 70, 623–632 (1952). https://doi.org/10.1007/BF00438869
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