Zur Reaktion der Serumeiweißkörper bei Typhus abdominalis und Paratyphus B

Zusammenfassung

Bei Typhus abdominalis und Paratyphus B der Kinder finden sich im Serumeiweißbild, dargestellt durch das Elektrophoresediagramm, entzündliche Veränderungen in Form des Albuminabfalls und α-Globulinanstiegs. Auf Grund der Antikörperbildung steigen nach einer Latenzzeit von 10 bis 14 Tagen die γ-Globuline an, im allgemeinen parallel gehend mit klinischer Besserung. Die Verschiebung zur grobdispersen Phase zeigt eine Abhängigkeit von der Schwere der Erkrankung und der Dauer der Bakterienausscheidung. Der Verlauf des Elektrophoresediagramms gibt bei gleichzeitiger Erwägung des klinischen Zustandsbildes Aufschluß über die Abwehrlage des Organismus und über eine eventuelle Leberbeteiligung während des Krankheitsprozesses. Durch Behandlung mit Chloromycetin wird die Antikörperproduktion und der γ-Globulinanstieg nicht gehemmt. Dem Organismus bleibt die aktive Abwehr überlassen. Eine Parallelität zwischen Agglutinationstiter und Höhe des γ-Globulinspiegels besteht nach unseren Untersuchungen nicht. Die Beteiligung des O-Antikörpertiters an der Höhe des β-Globulinspiegels wird erwogen.