Zusammenfassung
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1.
Die bisher beim Erwachsenen und älterem Kinde allgemein benutzten Kolloidstabilitätsreaktionen des Blutserums sind für eine routinemäßige Benutzbarkeit beim Säugling (methodische Mängel) oder für eine ausreichende Erfassung der in diesem Lebensalter häufigsten Dyskolloiditätsformen (in der Reaktionsweise liegende Mängel) nur unvollkommen geeignet.
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2.
Die technischen Voraussetzungen für eine routinemäßige diagnostische Anwendung der Kolloidstabilitäts-Reaktionen des Blutserums bei kranken Säuglingen werden entwickelt. Die erforderlichen Abwandlungen der beim Erwachsenen gebräuchlichen Methodik betreffen neben der Blutentnahme-und Serumgewinnungstechnik vor allem den Aufbau von Serumeiweiß-Reaktionen, die ihrem Serumbedarf und ihrer Reaktionsweise nach den besonderen Verhältnissen dieses Lebensalters angepaßt sind.
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3.
Zur Durchführung mit kleinsten serummengen werden eine Mikro-Modifikation der Weltmann-Reaktion und zwei Trübungsreaktionen mit Salpetersäure und Aluminiumsulfat angegeben. Linksverschobenes Weltmann-Band und aufgehellte Salpetersäure-Reaktion ermöglichen die Feststellung des größeren Teiles der Seren mit α-Globulinvermehrung und γ-Globulinverminderung. Bei gleichzeitiger Anwendung der Zinksulfat-Reaktion nach Kunkel und der Mikro-Takata-Reaktion nach Heepe, Oppermann u. Schröder erfaßt die kombinierte Kolloidstabilitätsprüfung dabei pathologische Seren in etwa der gleichen Häufigkeit wie die Elektrophorese.
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Heepe, F. Kolloidstabilitätsveränderungen im Blutserum bei den Erkrankungen des Säuglingsalters. Z. Kinder-Heilk. 72, 129–139 (1952). https://doi.org/10.1007/BF00438432
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