Die Adenosintriphosphorsäure bei der Behandlung Neugeborener von diabetischen Müttern

Zusammenfassung

Bei 45 Neugeborenen zuckerkranker Frauen untersuchten wir im Laufe der ersten 3 Tage die Wirkung von ATP und zweier weiterer metabolischer Wirkstoffe, von denen einer (die Thioktsäure) den Brenztraubensäurespiegel erhöhte und der zweite (das Thiamin) ihn erniedrigte. Je nach der Intensität dieser Beeinflussung kam es entweder zum Absinken oder Anstieg des Ballast-Exzess-Lactates im Blut. Die günstigste Wirkung auf die Glycidmetabolite und den Sauerstoffverbrauch wies die ATP auf. Es ist wahrscheinlich, daß sie sich nicht nur metabolisch sondern auch noch auf eine andere Art (gefäßerweiternd?) an der Reduktion des Ballast-Exzess-Lactates um 45% gegenüber den Kontrollen beteiligt hat. Angesichts der Bedrohung durch das Asphyxiesyndrom bei Neugeborenen von Diabetikerinnen erscheint die Erniedrigung des Exzesslactates und des Sauerstoffverbrauches in den ersten 3 Tagen nach der Geburt als ein wirksamer Vorbeugungsvorgang.

Summary

The effect of ATP and two others substances (thioctacetic acid which raised the blood pyruvate level and thiamine which decreased that level) was studied in 45 newborn infants born to diabetic mothers during the first 3 postnatal days. According to the active influence to the blood pyruvate level, ballast excess lactate level of infants either decreased or increased. ATP had the most favourable effect on carbohydrate metabolites and oxygen consumption. Probably it acts not only metabolically but also causes vasodilatation and thus decreases the excess lactate level by 45%. Since infants of diabetic mothers are threatened with the asphyctic syndrome during the first few days of life, reduction of excess lactate and oxygen consumption appear to be effective preventive steps.