Beiträge zur Pathogenese des akuten Rheumatismus

Zusammenfassung

Die Capillarresistenz ist bei Kindern mit akutem Rheumatismus in der Regel vermindert. Trotz ausgezeichnetem Einfluß der Pyramidonbehandlung kann die Capillarresistenz in den nächsten Wochen weiter absinken. Beim Abschluß der Behandlung bei in der Regel normalisierter Blutkörperchensenkung ist sie bei der Mehrzahl der Kinder immer noch erniedrigt. Aus dem Verhalten der Resistenz können weder hinsichtlich der Schwere der Erkrankung noch des zu erwartenden Verlaufes Schlüsse gezogen werden. Bei Anstieg der Resistenz kann Verschlechterung, bei Absinken Besserung des Krankheitsbildes eintreten.

Das Landis-Verfahren zeigte in 6 von 7 Fällen ein ausgesprochen positives Ergebnis mit reichlichem Eiweißgehalt des ins Gewebe übergetretenen Filtrats. Das einzige negative Ergebnis wurde bei einem schwer erkrankten Kinde gefunden. Dieses hatte gleichzeitig stets normale, meist sogar hohe Capillarresistenz. 2 positive Befunde wurden gewonnen obwohl mit gutem klinischen Erfolge bereits 3 Wochen bzw. 9 Tage ausgiebig mit Pyramidon behandelt worden war.

Aus diesen Ergebnissen wird der Schluß gezogen, daß eine gestörte Capillarfunktion eine zwar sicherlich pathogenetisch bedeutsame Erscheinung beim akuten Rheumatismus sein wird, eine befriedigende Erklärung für die Entstehung des rheumatischen Gewebsschadens kann auf diesem Wege aber nicht gewonnen werden.