Zusammenfassung
Es wird gezeigt, daß bei der Titration von FeII in salzsaurer Lösung durch Permanganat die Freisetzung von Chlorgas auf eine Hemmung durch Selbstinduktion zurückgeführt werden kann. Setzt man aber MnII in reichlicher Menge zu, so wird sie in eine gegenseitige übergeführt, in welcher das ebenso entstehende MnIII als Katalysator wirkt. Damit entfällt die bisherige Annahme eines unbekannten höher als dreiwertigen, instabilen Eisen-Ions, und es tritt an seine Stelle das leicht entstehende, aber auch wieder leicht reduzierbare MnIII. Es folgt weiter, daß zwischen Induktion und Katalyse kein prinzipieller Unterschied besteht, vielmehr beruht letztere auf wiederholter gegenseitiger Induktion im Sinne der Solenoidbildung bei elektrischen Strömen. Ihre beschleunigende Wirkung ist auf Erhöhung der Feldstärke des gebildeten Magnets zurückzuführen. Sie verringert den inneren Widerstand. Der Unterschied zwischen gegenseitiger und Selbstinduktion wird am Beispiel der Eisentitration mit Permanganat aufgezeigt. Als Vorbild dient die Permanganatreduktion durch innere Elektrolyse nach W. Oelsen.
Literatur
Oelsen, W.: Angew. Chem. 64, 76 (1952).
Schäfer, H.: Angew. Chem. 66, 229 (1954).
Schleicher, A.: Diese Z. 136, 330 (1952).
Schleicher, A.: Diese Z. 140, 321 (1953).
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Schleicher, A. Katalyse und Induktion bei Redox-Titrationen. Z. Anal. Chem. 144, 100–105 (1955). https://doi.org/10.1007/BF00434201
Received:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF00434201