Zusammenfassung
Ausgehend von der allgemeinen Fragestellung, mit Hilfe welcher psychologischer Variablen Leistungen auf der Oberstufe des Gymnasiums zuverlässig vorherzusagen sind, wurde zunächst versucht, anhand der umfangreichen angloamerikanischen Literatur zu einer Arbeitshypothese zu gelangen. Diese lautete schließlich: Die in Frage stehenden Schulleistungen lassen sich am besten vorhersagen, wenn man Intelligenz-, Schulleistungs- und Interessentests verwendet.
Diese Hypothese wurde an insgesamt 208 Unterprimanern mit einem fast ausschließlich neu konstruierten Instrumentarium überprüft.
Dabei ergab sich weder eine allgemeine Falsifikation noch eine allgemeine Verifikation der Ausgangshypothese. Im einzelnen war vielmehr folgendes festzustellen:
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1.
Die allgemeine Schulleistung von Schülern naturwissenschaftlich ausgerichteter Unterprimen ließ sich vor allem durch Intelligenz- und Kenntnisvariablen, diejenige von Schülern sprachlicher Zweige ließ sich vor allem durch Interessenvariablen vorhersagen.
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2.
Für flexible Schüler sprachlicher Zweige hatten Interessen eine bedeutend stärkere Vorhersagebedeutung als für rigide Schüler dieser Zweige. Gleiches galt nicht für Schüler naturwissenschaftlicher Abteilungen.
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3.
Fachnoten ließen sich in beiden Zweigen bedeutend besser vorhersagen als Gesamtnoten.
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4.
In der Beziehung zwischen Vorhersagevariablen und Schulleistungskriterien scheinen Abweichungen von der Linearität keine so große Rolle zu spielen wie häufig angenommen wird.
Einige Möglichkeiten weiterer Verbesserungen der Vorhersage von Schulleistungskriterien wurden im Anschluß an die Ergebnisse angeführt.
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Todt, E. Untersuchungen zur Vorhersage von Schulnoten. Psychol. Forsch. 29, 32–51 (1966). https://doi.org/10.1007/BF00424541
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