Das übergangsverhalten der Herzfrequenz des Menschen in AbhÄngigkeit von der Atemphase wÄhrend des schnellen, passiven Lagewechsels

Summary

The initial heart rate response to rapid passive changing of posture was analysed in 43 normal subjects. The tilting (mean tilt time: 1.7 s) was applied during expiration or inspiration. As compared to inspiration, the 70‡ head-up tilt during expiration resulted in significantly higher values of heart rate increase and longer duration of the “initial complexℝ, i.e. the immediate increase and the following decrease of heart rate to a minimum after tilting. The heart rate response to tilting from erect to supine position was not symmetrical to that during head-up tilt: at first the heart rate increased, about 6 s after the change of body position heart rate decreased suddenly, mostly below the recumbent control value, which was attained again after about 20–30 s. The distinct initial heart rate response to the head-up tilt probably can be explained in part by the hydrostatically caused drop of the mural pressure at the level of carotid artery and the different sensitivity of arterial baroreflex during the respiratory cycle. Other mechanisms, e.g. the participation of chronotropic autoregulation are discussed.

Zusammenfassung

An 43 kreislaufgesunden Probanden wurde das Verhalten der Momentanherzfrequenz bei schnellem, passivem Lagewechsel (mittlere Dauer der PositionsÄnderung: 1,7 s) untersucht. Die Ergebnisse zeigen, da\ der Herzfrequenzverlauf von der Atemphase wÄhrend des Kippvorganges abhÄngig ist: passives Aufrichten von der horizontalen zur 70‡-KopfaufwÄrtsposition wÄhrend der Exspiration hat im Vergleich zur Inspiration einen signifikant grö\eren initialen Herzfrequenzzuwachs und eine lÄngere Dauer des Frequenzanstieges mit nachfolgendem Abfall auf einen Tiefstwert („Initialkomplexℝ) zur Folge. Das übergangsverhalten beim Rückkippen ist gegenüber dem Aufrichten asymmetrisch: wÄhrend und nach dem Positionswechsel steigt die Herzfrequenz zunÄchst an, nach etwa 6 s wird ein abrupter Frequenzabfall in der Regel unter den Ausgangswert im Liegen beobachtet, danach steigt die Schlagzahl allmÄhlich an, um nach 20–30 s den Ruhewert wieder zu erreichen. Als mögliche Ursachen für diese Unterschiede werden der hydrostatische Druckabfall an den Karotissinusrezeptoren, die differente EffektivitÄt des Karotissinusreflexes in AbhÄngigkeit von der Atemphase sowie die Mitbeteiligung der chronotropen Autoregulation des Herzens diskutiert.