Zusammenfassung
Es wurde die Lage des phänomenal-taktilen Oben relativ zum physikalischen Oben an einem Hautbezirk in der Mitte des Unterarmes, ermittelt bei verschiedenen Stellungen des Armes im Raum. Dabei ließ sich eine Konstanz des taktilen Oben im Wechsel der Gliedlage feststellen. Die Übereinstimmung von phänomenal-taktilem und physikalischem Oben zeigte weder in gewohnten gegenüber ungewohnten, noch in räumlich ausgezeichneten gegenüber nicht ausgezeichneten Armstellungen nennenswerte Unterschiede. (Versuchsreihe 1, Abschn. 3, 6, 7.)
Die. Lage des phänomenal-taktilen Oben erwies sich ferner als unbeeinflußt davon, ob die Muskulatur des Armes gelockert oder zum freien Halten des Armes angespannt ist. (Versuchsreihe 3, Abschn. 8.)
Auch die unbemerkte Neigung einer Unterlagefläche, auf die der Arm aufgelegt war, blieb ohne Einfluß. (Versuchsreihe 4, Abschn. 9.)
Gegenüber isolierter Lageveränderung der reizempfangenden Hautfläche konnte gleichfalls Konstanz des taktilen Oben festgestellt werden. (Versuchsreihe 5, Abschn. 10).
Die Lokalisation der Berührung relativ zum Glied war unbestimmter und ungenauer als die Lokalisation der Berührung relativ zum objektiven Raum. (Versuchsreihe 2, Abschn. 7.)
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Graefe, O. Quantitative Versuche zur Konstanz taktiler Lokalisation. Psychol. Forsch. 24, 376–398 (1954). https://doi.org/10.1007/BF00422035
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