Histologische und histomorphometrische Veränderungen bei Plattenosteosynthesen nach Osteotomien an der Tibia des Kaninchens

Summary

In all specimens the cross-sections of bone taken at 4 marked points showed atrophy of the cortical bone which had occurred in a typical manner. In the 1-week specimens no qualitative changes could be observed by normal light microscopy. In the 2nd week, however, a vivacious bone remodelling with wide Haversian canals and vessels starts from the medial cortex as could be seen identically in every series of our experiments. In the 4th week and especially in the 6th week it becomes also apparent on the lateral, dorsal and ventral wall. In the 12th week bone remodelling is still active but obvious diminishing of the osteons can be observed between internal and external lamellae. In the 24th week only solitary enlarged sinus and few osteons are found medially and laterally. Alltogether the cortical bone has become very thin. The bone remodelling has stopped and this state is characterized by loss of osteons and abundance of intermediate lamellae. Already in the 1st week polarisation microscopy shows a certain demascating of the collagenous fibres opposite to the plate. The control specimens do not show changes of the collagenous structure in this area. In addition to these results histomorphometric investigations of 1-week specimens revealed a quantitative increase of Haversian canals which are located closer to the medullary space as well as to the side opposite the plate. This result is due to the fact that the bone remodelling starts from the cortex opposite to the metal implant.

Zusammenfassung

Die Atrophie der Corticalis ist bei allen Knochen nach dem gleichen Muster eingetreten und wird in Knochenquerschnitten an allen bezeichneten 4 Stellen beobachtet. Qualitative Veränderungen sind an den Schnitten aus den Präparaten der 1. Woche bei der einfachen lichtmikroskopischen Untersuchung nicht zu sehen, während in der 2. Woche identisch in allen Versuchsserien ein lebhafter Knochenumbau mit weiten Haverschen Kanälen und Gefäßen an der medialen Corticalis einsetzt, der in der 4., besonders in der 6. Woche sowohl lateral als auch dorsal und ventral ausgeprägt ist. In der 12. Woche ist der Knochenumbau gewöhnlich noch sehr aktiv, jedoch bei schon starker Verschmälerung des Osteonknochens zwischen den äußeren und inneren Generallamellen. In der 24. Woche finden sich medial und lateral nur noch einzelne, aber sehr große Sinus und wenige Osteone. Insgesamt ist die Knochenrinde sehr schmal geworden. Der Umbau ist unter Einbuße der Osteone und Zurücklassen von reichlich Schaltlamellen zur Ruhe gekommen. Polarisationsoptische Kontrollen zeigen schon in der 1. Versuchswoche eine gewisse Demaskierung der Kollagenfibrillen auf der der Platte gegenüberliegenden Seite. Der Kontrollknochen zeigt Veränderungen der Kollagenstruktur in diesem Bereich nicht. Zur Ergänzung dieser Befunde kann aus den histomorphometrischen Untersuchungen an Präparaten aus Versuchen in der 1. Woche eine zahlenmäßig stärkere Anreicherung weiter Haverscher Kanäle beobachtet werden, die sich sowohl mehr zum Markraum als auch mehr zu der der Platte gegenüberliegenden Seite hin orientiert haben. Dieses Ergebnis unterstreicht die Tatsache des in der medialen Corticalis, also dem Metallimplantat gegenüberliegenden Seite, beginnenden Knochenumbaus.