Zusammenfassung
Die Abhängigkeit der Callusbildung von der aktiven Durchblutung der Frakturstelle ist eine heute allgemein anerkannte und durch zahlreiche Publikationen erhärtete Tatsache. Inwieweit eine aktive Durchblutungssteigerung im Frakturbereich auf medikamentösem Wege möglich ist und wie sich dieselbe auf die Callusbildung und Frakturkonsolidierung bei Tier und Mensch auswirkt, ist Inhalt obiger Arbeit.
Im Tierexperiment wird durch Gewebsclearence mittels radioaktiver Isotopen (J131) eine signikiante Durchbluutungssteigerung der Frakturstelle nach Callikrein-bzw. Vasculatbehandlung nachgewiesen, welche selektiv auf die frakturierte Extremität beschränkt bleibt und an der gesunden Extremität sowie bei unbehandelten Fällen nicht feststellbar ist. Klinisch wird durch serienmäßig durchgeführte Hauttemperaturmessungen ein gleichsinniges Verhalten der Frakturstellendurchblutung beim Menschen registriert.
In 3 Tierveruchsreihen (Callikrein-, P-oxyphenyläthanol-butylamin, Kontrollgruppe) wird die Beschleunigung des Callusaufbaues und der Callusdifferenzierung unter der Wirkung oben erwähnter vasoaktiver Substanzen röntgenologisch, autoptisch und histologisch überprüft und bildmäßig festgehalten.
Die klinische Anwendung von vasoaktiven Stoffen und deren Einfluß auf die Beschleunigung der Frakturkonsolidierung wird an pertrochantären, diaphysären und suprakondylären Femurfrakturen aufgezeigt und mit Röntgenbildern belegt.
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Mit 14 Textabbildungen (26 Einzelbilder)
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Bernaschek, W. Zur Kenntnis des Einflusses vasoaktiver Stoffe auf die Callusbildung. Arch orthop Unfall-Chir 48, 209–224 (1956). https://doi.org/10.1007/BF00418687
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