Zusammenfassung
Um den Glykogenbefund in den Leberzellkernen bei der Wilsonschen Krankheit von Stadler und den in den nackten Gliakernen bei der „spezifischen Form“ der hepatocerebralen Degenerationen (Inose) weiter zu prüfen, haben wir Gehirne und Lebern von 6 Wilson-Fällen, von 4 Fällen von „spezifischer Form“, und von 31 Fällen von allgemeinen Leberleiden mit der Bestschen Carminfärbung und der PAS-Reaktion untersucht. Die Resultate können folgendermaßen zusammengefaßt werden: Glykogenablagerung in den Leberzellkernen ist bei der genannten Krankheit immer anzutreffen und begleitet den Blähungsprozeß der Leberzellkerne, der gern gehäuft in einem Teil der Lobuli erscheint. Aber diese Vorgänge sind kein spezifisches Merkmal für die Wilsonsche Krankheit, da sie auch bei Lebercirrhosen und bei den anderen Leberkrankheiten gefunden werden können.
Die Glykogengranula in den nackten Gliakernen sind nicht charakteristisch für die „spezifische Form“, sondern auch bei verschiedenen anderen Krankheitszuständen auffindbar. In den nackten Gliakernen bei der Wilsonschen Krankheit aber kann man sie kaum nachweisen. Der Zusammenhang zwischen Glykogenbefunden und klinisch-biochemischen Ergebnissen bei den oben genannten Krankheitszuständen ist kurz erörtert worden.
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Inose, T., Ichikawa, Y. & Nomura, H. Eine histochemische Studie bei den hepatocerebralen Degenerationen und bei Leberkrankheiten (Glykogenbefund). Arch. F. Psychiatr. U. Z. Neur. 200, 509–519 (1960). https://doi.org/10.1007/BF00418563
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