Zusammenfassung
Es wurde die Wirkung von Fermenten auf Mikroorganismen an einzelnen Vertretern von Bakterien, Hefen und Schimmelpilzen studiert. In allen Fällen konnten übereinstimmende Veränderungen beobachtet werden, deren Untersuchung und Deutung aber bei den Hefezellen am besten möglich war.
Von dem eiweißspaltenden Papain wurde nach unseren Beobachtungen bei allen untersuchten Mikroorganismen das Protoplasma verflüssigt und bei Hefe und Pilzhyphen auch die Zellwand zum Großteil aufgelöst. Die Zeitdauer dieses Vorganges schwankt bei den einzelnen Organismen zwischen einigen Tagen und bis zu 2 Wochen. Der Eiweißreservestoff Volutin wurde in keinem Fall angegriffen.
Bei den sehr widerstandsfähigen Pilzsporen wurde anscheinend das Chitin aus der Zellmembran abgebaut und das daneben enthaltene Fett trat in verhältnismäßig großer Menge aus.
Bei den Untersuchungen bedienten wir uns neben dem Lichtmikroskop hauptsächlich des Phasenkontrastmikroskopes, das ja die Beobachtung von Viscositätsänderungen bzw. Dichteveränderungen einzelner Bezirke im Inneren der Zelle erst ermöglicht.
Auch unter dem Elektronenmikroskop konnten, allerdings erst nach eingehendem Studium mit dem Lichtmikroskop, aufschlußreiche Beobachtungen über den Abbau von Zellwand und Protoplasma gemacht werden.
Literatur
Bringmann, G.: Zbl. Bakter. II, Abt. 107, 254 (1953).
Hoegen, K.: Z. Mikrosk. 9, 179 (1954).
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Gorbach, G., Hoffmann, M. Phasenkontrastmikroskopische und elektronenoptische Untersuchung an Mikroorganismen unter Verwendung von Papain. Archiv. Mikrobiol. 24, 49–59 (1956). https://doi.org/10.1007/BF00418421
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF00418421