Zusammenfassung
Das Wesen der subtrochanteren Osteotomie zielt auf die Aufhebung des positiven Trendelenburgschen Zeichens, damit ist die Lage des proximalen Femurendes determiniert: maximale Adduktion. Der Winkel der Osteotomie in der Frontalebene ist dann richtig, wenn wir die Knickung so einstellen, daß die anatomische Achse des Femurs mit der Beckenlängsachse parallel liegt.
Da infolge der Knickung des proximalen Femurendes die anatomische Achse mit der mechanischen nicht identisch, sondern davon lateralwärts abweicht, ist der mit der Querachse des Kniegelenkes und der anatomischen Achse gebildete Winkel kein rechter, sondern etwas kleiner, durchschnittlich 82°. Bei der subtrochanteren Osteotomie verschiebt sich die anatomische Achse medialwärts, so kommt das Kniegelenk im Verhältnis zur Beckenlängsachse in relative Valgität. Dies kann im gegebenen Falle eine suprakondyläre Korrektionsosteotomie nötig machen.
Mit richtiger Winkeleinstellung können wir auf den relativen Ausgleich der reellen Verkürzung einseitiger Hüftgelenksluxationen durch Beckensenkung und durch kompensatorische Skoliose trachten.
In der Sagittalebene: Kleinere, die Luxation begleitende Kontrakturen sind durch den nach hinten offenen Winkel der subtrochanteren Osteotomie gut ausgleichbar. Die Aufrechterhaltung eines größeren Winkels als 20–30° in der Sagittalebene ist technisch schwer. Daher trachten wir bei größeren Kontrakturen nur auf teilweisen Ausgleich.
Die Anwendung des Blountschen Nagels bei der subtrochanteren Osteotomie sichert nicht nur gute Stabilität ohne Gipsverband, sondern erleichtert auch die richtige Winkeleinstellung der Osteotomie.
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Forgon, M. Über die Bedeutung der Winkeleinstellung der subtrochanteren Osteotomie nach Schanz. Arch orthop Unfall-Chir 49, 83–87 (1957). https://doi.org/10.1007/BF00416398
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