Traumatische Halswirbelläsionen unter besonderer Berücksichtigung der knöchernen Verletzungen

Summary

55 individuals with traumatic cervical spine lesions have been examined. Lesions of the first and second cervical vertebrae are discussed and also injuries to the lower cervical spine.

Symptoms and therapy are shown by means of case-reports.

Isolated fractures of the atlas vertebra have been treated by traction. Neurological signs were not seen.

Fractures of the dens epistrophei do not usually show any symptoms. Probability of recovery is low. Reluxation often appears spontaneously after several years.

When there are signs of a lesion to the medulla spinalis, cervical spine traction has to begin immediately. In some cases a restriction in the vertebral channel can be removed. Neural structures which have not been damaged completely may refunction. When there is no improvement in the neurological status in spite of treatment by traction, especially when there are signs of further compression of the medulla we have an indication of the necessity for a laminectomy to relieve the medulla.

A compression of the medulla may be avoided when fracture-dislocation is associated with fractures of the arcus vertebrae.

Zusammenfassung

Es wurden 55 Patienten mit einer Halswirbelverletzung untersucht. Verletzungen des Atlas und des Epistropheus werden von den knöchernen und nichtknöchernen Traumen der mittleren und unteren HWS getrennt besprochen. An Hand einer Kasuistik werden die Symptomatologie und Therapie verdeutlicht.

Isolierte Atlasfrakturen nach Jefferson werden extendiert und ruhiggestellt; neurologische Symptome sind nicht beobachtet worden.

Frakturen des Dens axis sind primär oft symptomenarm. Die Heilungstendenz ist schlecht. Reluxationen erfolgen spontan oft noch nach Jahren.

Sind Zeichen einer Rückenmarksschädigung vorhanden, so muß möglichst bald eine Extension einsetzen. In manchen Fällen läßt sich damit die Verengung des Wirbelkanales beheben. Noch nicht irreversibel geschädigte Nervenzellen können ihre Funktion wiederaufnehmen.

Ist trotz Extension keine Besserung im neurologischen Status zu erkennen, bestehen etwa im Gegenteil Zeichen einer zunehmenden Markkompression, so ist die Indikation zur Entlastungslaminektomie gegeben.

Bogenfrakturen können im Zusammenhang mit Luxationsfrakturen eine Ausweichmöglichkeit für das Rückenmark schaffen.