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Zusammenfassung

Untersuchung von 119 Oberschenkelamputierten (darunter 42 Gutachtenfälle). Fast jeder zweite Oberschenkelamputierte klagt über Rückenbeschwerden, nur sehr wenige sind jedoch dadurch in ihrer Leistungsfähigkeit ernstlich beeinträchtigt. Bei einem großen Teil der Amputierten sind die nahezu immer zu beobachtenden statisch-funktionellen Wirbelsäulenbiegungen auch bei lange zurückliegender Amputation im Lendenwirbelsäulenbereich noch locker, während die Brustwirbelsäulenbiegungen überwiegend kontrakt werden. Kein Zusammenhang bestand im vorliegenden Material zwischen der beruflichen Tätigkeit des Oberschenkelamputierten oder des Prothesenlängendefektes auf der einen Seite und Wirbelsäulenbeschwerden und Funktionseinschränkungen der Wirbelsäule auf der anderen Seite. Die sogenannte Inkongruenzosteochondrose konnte nicht gehäuft festgestellt werden. Nach den vorliegenden Untersuchungen ist es unwahrscheinlich, daß bei Oberschenkelamputierten grundsätzlich eine sekundäre Spondylosis deformans der Lendenwirbelsäule als typische Spätfolge auftritt.

Summary

Examination of 119 patients with amputation of thigh (including 42 cases for which medical report was required). Practically every other patient complains of pains in the back, though very few are seriously hindered as a result. In a large number of cases the commonly observed staticfunctional scolioses in the lumbar region of the spine were still flexible even with old amputations. Scolioses of the thoracic vertebrae, however, were no longer flexible. In the cases examined no connection could be established between the occupation of the patient or incorrect length of the artificial limb on the one hand and spinal pains and impeded functioning of the spine on the other. Frequent occurrences of so-called „Inkongruenzosteochondrose“ were not observed. The present investigation makes it appear improbable that a secondary spondylosis deformans of the lumber vertebrae is a typical late after-effect of amputations of the thigh.

Résumé

Examen de 119 personnes amputées de la cuisse (dont 42 cas sur dossier). Prèsque la moitié des amputés se plaigne de maux de la colonne vertébrale, mais seulement un très petit nombre d'entre eux se trouve en capacité de travail sérieusement réduite. Il est prèsque toujours à remarquer chez une grande partie des amputés des déformations staticofonctionelles de la colonne vertébrale qui reste encore souple même en cas de vieille amputation dans la région des vertèbres lombaires, tandis que dans la majorité des cas les vertèbres dorsales se contractent. Le matériel utilisé au cours de cet examen ne permet détablir aucune relation entre l'activit7'e professionnelle de l'amputé et le défaut de longueur de la protèse d'une part, et d'autre part les maux de la colonne vertébrale et de réduction de la fonction de celle-ci. La présence d' „Inkongruenz-Osteochondrose“ n'a pu être constatée fréquemment. En conclusion, il est peu probable qu'une spondylosis deformans à effet tardif s'applique nécessairement aux personnes amputées de la cuisse.

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Holland, C., Wölck, H. Oberschenkelamputation und Wirbelsäulenstatik. Arch orthop Unfall-Chir 62, 325–338 (1967). https://doi.org/10.1007/BF00416214

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