Skip to main content

Advertisement

Log in

Fünfjährige Erfahrungen mit dem Harrington-Stab bei der operativen Behandlung der Skoliose

Five year experiences with the Harrington rod by operative treatment of scoliosis

  • Published:
Archiv für orthopädische und Unfall-Chirurgie, mit besonderer Berücksichtigung der Frakturenlehre und der orthopädisch-chirurgischen Technik Aims and scope Submit manuscript

Summary

We report on our experiences with the operative treatment of scoliosis. In former times we had complications with the curve plaster bandages—caused mainly by the bandage itself or by psychic irritation of the patient—whereas recently, by erection with the Harrington rod, we have complications affecting the lungs or the spinal cord. These are probably caused by the considerable erections that may—after correct pre-treatment—be achieved with the Harrington rod and that eventually may lead to blood supply disturbances in these organs, especially the spinal cord.

Pathological-anatomic examination of a deceased patient show that the post-operative intermittent ileus may result of ganglion cell damages in the vegetative centres of the dorsal spinal cord and of the spinal ganglion damages and their relevant conduction paths. Theoretical considerations about the mechanism effecting the blood supply disturbances following the operative erection of a scoliosis are being made.

Zusammenfassung

Nachdem eingangs auf die großen Vorteile hingewiesen wird, die der Harrington-Stab bei der operativen Behandlung der progredienten Skoliose gebracht hat, wird auf Komplikationsmöglichkeiten bei diesem Vorgehen eingegangen, die ausschließlich darauf zurückzuführen sind, daß der verkrümmte Thorakalabschnitt der Wirbelsäule beim Aufkrümmen sowohl Komplikationsmöglichkeiten im Bereiche der Lunge als auch im Bereiche des Rückenmarkes hervorrufen kann. Die flüchtigen Komplikationen im Bereiche der Lunge, die an der Konvexseite der Verkrümmung bei unseren Fällen zur Beobachtung gekommen sind, sind charakterisiert durch Anschoppung einzelner Lungenabschnitte, die zu einer flüchtigen und temporären Cyanose führen und nach einigen Studen nicht mehr nachweisbar sind.

Die zweite und viel ernstere Komplikationsmöglichkeit beruht wahrscheinlich auf Durchblutungsstörungen des Rückenmarkes, die in einem unserer Fälle zu einer nicht beeinflußbaren Darmparalyse und zum Exitus führten.

Auf Grund der pathologisch-anatomischen Untersuchungen, vor allem des histologischen Befundes, welcher eindeutige Ganglienzellschädigungen in vegetativen Zentren des Dorsalmarkes erkennen ließ, ferner Schädigungen von Spinalganglien mit den dazugehörigen Leitungsbahnen aufwies, ist mit ziemlicher Sicherheit anzunehmen, daß vor allem bei der Mißbildungsskoliose, durch Veränderung der anatomischen Verhältnisse, die seit der Geburt bestehen, Mangeldurchblutungen in einzelnen disponierten Gebieten des Rückenmarkes auftreten können, und zwar besonders dort, wo von Natur aus schon eine gewisse Minderdurchblutung des Rückenmarkes feststellbar ist.

Werden diese Überlegungen weitergeführt, so ist es verständlich, daß gerade der post-operativen Überwachung von Skoliosepatienten eine besondere Aufmerksamkeit zukommen muß. Nicht nur der immer ziemlich beträchtliche Blutverlust und die labilen Gefäßverhältnisse können für eine gewisse Mangeldurchblutung verantwortlich sein, sondern es kann auch eine mechanische Irritation der Gefäße des Rückenmarkes die vorher erwähnten Faktoren so potenzieren, daß ernste und irreversible Durchblutungsschäden am Rückenmark zu erwarten sind.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this article

Price excludes VAT (USA)
Tax calculation will be finalised during checkout.

Instant access to the full article PDF.

Similar content being viewed by others

Literatur

  • Clara, M.: Das Nervensystem des Menschen. Leipzig: Johann Ambrosius Barth 1942

    Google Scholar 

  • Foerster, O.: Zit. von Hiller: Rückenmark. In: Handbuch der inneren Medizin, 3. Aufl., 5. Bd./1. Teil. Berlin: Springer 1939

    Google Scholar 

  • Hafferl, A.: Lehrbuch der topographischen Anatomie. Berlin-Göttingen-Heidelberg: Springer 1957

    Google Scholar 

  • Hiller, F.: Rückenmark. In: Handbuch der inneren Medizin, 3. Aufl., 5. Bd./1. Teil. Berlin: Springer 1939

    Google Scholar 

  • Hochstetter, F.: Toldts Anatomischer Atlas, 3. Bd. München-Wien: Urban u. Schwarzenberg 1948

    Google Scholar 

  • Kolossow, Polykarpowa: Zit. in Handbuch der mikroskopischen Anatomie des Menschen von W. v. Möllendorff, Bd. IV/3. Berlin: Springer 1928

    Google Scholar 

  • Kure, K.: Zit. von Hiller: Rückenmark. In: Handbuch der inneren Medizin, 3. Aufl., 5. Bd./1. Teil. Berlin: Springer 1939

    Google Scholar 

  • Lüthy, F.: Periphere Nerven. In: Handbuch der inneren Medizin, 3. Aufl., 5. Bd./1. Teil. Berlin: Springer 1939

    Google Scholar 

  • Stochdorph, O.: In: Handbuch der speziellen u. patholog. Anatomie und Histologie von Henke u. Lubarsch, Bd. III/2. Berlin: Springer 1962

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

About this article

Cite this article

Buchner, H., Pink, P. & Reinisch, H. Fünfjährige Erfahrungen mit dem Harrington-Stab bei der operativen Behandlung der Skoliose. Arch orthop Unfall-Chir 80, 343–358 (1974). https://doi.org/10.1007/BF00416081

Download citation

  • Received:

  • Issue Date:

  • DOI: https://doi.org/10.1007/BF00416081

Navigation