Zusammenfassung
Die Spätergebnisse von 100 genagelten medialen Schenkelhalsfrakturen werden untersucht, wobei festgestellt wird, daß 37% partielle und totale Kopfnekrosen das Spätresultat trüben. Fast der gleiche Prozentsatz wurde auch aus anderen Kliniken mitgeteilt.
Es wird versucht, die mutmaßlichen Ursachen der Kopfnekrosen aus Krankheitsverlauf und Röntgenbildern zu erkennen und mit den in der Literatur vertretenen Meinungen in Einklang zu bringen. Neben den Kopfnekrosen, die als schicksalsmäßige Frakturfolgen aufzufassen sind, ist es wahrscheinlich, daß auch gewisse technische Mängel bei der Nagelung zur Nekroseentstehung führen können, zumindest aber können mangelhafte Osteosynthese und schlechter Nagelsitz, sowie ungenügende Reposition eine schicksalsmäßig ablaufende Kopfnekrose begünstigen und verschlimmern. Bei den Kopfnekrosen mit endogener Ursache werden in Ausmaß und Verlaufsform Unterschiede festgestellt. Die akut einsetzende rasche totale Kopfnekrose steht neben der spät einsetzenden meist partiellen langsam verlaufenden und der ebenfalls partiellen oft subchondralen Nekrose, die zu Bildern führt, die denen der schweren Hüftarthrose mit cystischen Kopfveränderungen ähneln. In einem kurzen Überblick wird auf die Behandlung der schlechten Ergebnisse nach Schenkelhalsfrakturen eingegangen. 6 ausgewählte Fälle werden beschrieben, an denen sich einiges über die Ursachen der Nekroseentstehung zeigen läßt, und die in ihrem Verlauf auch Anlaß geben, nochmals auf die Möglichkeiten frühzeitiger Erkennung und Behandlung der Kopfnekrosen hinzuweisen.
Das untersuchte und ausgewertete Material enthält nur genagelte mediale Schenkelhalsfrakturen, die als Folge von Unfällen entstanden sind. Pathologische Frakturen bei Tumormetastasen, entzündlichen Prozessen etc. wurden nicht berücksichtigt.
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Volkert, R. Ergebnisse der Nagelung medialer Schenkelhalsfrakturen. Arch orthop Unfall-Chir 45, 86–92 (1952). https://doi.org/10.1007/BF00415624
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF00415624