Zusammenfassung
Die nach Osgood und Schlatter benannten Ossifikationsstörungen an der Tuberositas Tibiae Jugendlicher werden an 3 Patienten in Symptomengemeinschaft mit anderen bekannten und jeweils abgegrenzten Epiphysenstörungen gezeigt und gleichsam als Zweige eines Baumes und zwar einer endogen bedingten Epiphysenknorpelschwäche angesehen. Nach dem klinischen und röntgenologischen Befund werden auch „Übergangsformen“ herausgestellt als Anfang einer Variationsbreite.
Die konstitutionell bedingte Minderleistung des Knorpelgewebes ist Voraussetzung für das Wirksamwerden mechanisch-funktioneller Komponenten, die alleine schon in normalen Ausmaßen ein Zuviel bedeuten bzw. pathologisch sind.
Der Aufbruch der Gefäße durch die radikale Aufsplitterung des Knochens bis ins Gesunde schafft die Voraussetzungen für eine nun rasch erfolgende Ossifikation im Bereich der Tibiaapophyse ohne die Notwendigkeit einer weiteren Ruhigstellung. An Beispielen wird dies dargetan.
Das histologische Bild bringt uns in unseren bisherigen Erkenntnissen nicht wesentlich weiter hinsichtlich der Erforschung der Ätiologie der „Krankheit“. Man sieht an unseren Präparaten Unregelmäßigkeiten der endochondralen Ossifikation sowie eine außergewöhnliche Osteoblastenbildung, aber keine spezifischen Eigenheiten der feinen Gewebsveränderungen.
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Herrn Professor Goetze zum 65. Geburtstag gewidmet.
Mit 13 Textabbildungen.
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Klopfer, F. Zur Ätiologie und operativen Therapie der Osgood-Schlatterschen Tibiaapophysenstörung. Arch orthop Unfall-Chir 45, 39–52 (1952). https://doi.org/10.1007/BF00415618
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF00415618