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Zusammenfassung

1. Auf Grund der Beobachtung von 763 Fällen von kongenitalem, myogenem Schiefhals in der Orthopädischen Universitätsklinik in Nagoya hatte der Verfasser in seiner vorangegangenen Abhandlung die Ansicht vertreten, daß bei der Entstehung dieser kongenitalen Mißbildung die wiederholte Bewegung des Fetus im Uterus in seiner gezwungenen Körperhaltung eine Hauptrolle spiele. Im Anschluß an die Mitteilung hat der Verfasser im vorrliegenden Aufsatz die Resultate seines Studiums bezüglich der Erbbedingtheit des angeborenen Schiefhalses dargelegt.

2. In der Keimfehler- bzw. Vererbungstheorie dieser angeborenen Mißbildung wurde behauptet, daß der angeborene myogene Schiefhals ein erblich bedingtes, im Genotyp recessiv und wahrscheinlich ein dihybrid repräsentiertes Leiden sei, das in seiner Manifestation innerhalb eines gewissen Spielraums von äußeren Faktoren beeinflußt werde.

3. Die Keimfehler- bzw. Vererbungstheorie des angeborenen Schiefhalses ist von der Voraussetzung ausgegangen, daß der Schiefhals in allen Fällen erblich bedingt sei. Im Lichte der Resultate seines einschlägigen Studiums scheint dem Verfasser eine solche Voraussetzung nicht zutreffend zu sein.

4. Viel eher scheint es auf Grund der von Volkmann, Sippel und Hofstötter bereits in der Literatur ausführlich beschriebenen Tatsachen berechtigt zu sein, anzunehmen, daß infolge der Bewegung des Fetus im beschränkten Raum — bedingt durch die Lage des Fetus, die Extremitätenstellungen im Uterus, die Umwelts- bzw. Lebensbedingungen des Fetus und auch der Mutter usw. — gelegentlich der angeborene myogene Schiefhals hervorgerufen wird.

5. Ferner scheint die Entstehung des kongenitalen Schiefhalses, wie der Fall von Kaku zeigt, nicht ein zu 1/100 % unvermeidliches Vorkommnis, sondern ein in gewissem Grade zufälliges Ereignis zu sein. Bei einem solchen zufälligen Ereignis ist die Regelmäßigkeit der Erbkrankheit ausgeschlossen.

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Nagura, S. Zur Frage der Vererbung des angeborenen Schiefhalses. Arch orthop Unfall-Chir 52, 341–355 (1960). https://doi.org/10.1007/BF00415552

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/BF00415552

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