Zusammenfassung
Bei der Durchsicht von insgesamt 225 Fällen infratuberculärer Oberarmbrüche (185) und Epiphysenlösungen (40) Jugendlicher im Alter von 0–18 Jahren zeigt sich, daß fast die Hälfte bei Behandlungsabschluß mit erheblicher Verschiebung und Achsenknickung ausgeheilt war. Nach kurzem Eingehen auf die altersmäßige Verteilung sowie auf das Verhältnis der beiden Verletzungsarten untereinander wurde ein Überblick der Behandlungsmethoden, ihrer Erfolge und Aussichten gegeben.
Es erfolgte die Auswertung von 60 Nachuntersuchungsergebnissen, auf Grund welcher festgestellt werden konnte, daß es selbst bei Ausheilung mit beträchtlicher Dislokation in der Regel zur klinischen restitutio ad integrum kommt, solange die Epiphysenfugen noch offen sind. Längendifferenzen über 3 cm kamen nicht zur Beobachtung. Epiphysenlösungen zeigten nur Verkürzungen, während bei infratuberculären Oberarmbrüchen sowohl Verlängerungen als auch Verkürzungen gesehen wurden. In 3 Fällen war es lediglich zu einer endgradigen Einschränkung des Kreuzgriffes gekommen.
Während sich mit erheblicher Dislokation ausgeheilte Frakturen im Alter zwischen 0–10 Jahren auch röntgenologisch in gerader Achse auszuwachsen pflegen, war im späteren Alter die Achsenknickung im Röntgenbild noch zu erkennen, sie hatte sich jedoch bedeutend vermindert, sich nach distal verlagert und somit keinen Einfluß mehr auf die Funktion des Schultergelenks. Die Befürchtung, daß es bei den genannten Frakturen zu Wachstumsstörungen kommen würde, hat sich nicht bewahrheitet.
Literatur
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Böhler, L.: Technik der Knochenbruch behandlung. Wien: Maudrich 1954.
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Budig, H. Endergebnisse bei Epiphysenlösungen und Oberarmbrüchen am proximalen Ende von Kindern und Jugendlichen. Arch orthop Unfall-Chir 49, 521–531 (1958). https://doi.org/10.1007/BF00415362
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